Buchvorstellung mit der Autorin Merle Kröger

Wir laden euch zu einer Lesung ein mit der Krimiautorin Merle Kröger, (die wir übrigens auch in unserer Weihnachtsempfehlung besprochen haben!), aus ihrem Krimi „Grenzfall“!

Was geschah 1992 im deutsch-polnischen Grenzgebiet? Sicher ist: Es gab zwei Tote. Und es hat gebrannt. Der Rest ist gnädig überdeckt von zwanzig Jahren Alltag im wachsenden Europa – Demokratie und Wohlstand für alle.
Für alle? Wir schreiben das Jahr 2012. Europaweit verdingen sich Migranten zur Erntearbeit, doch es gibt immer weniger zu tun. Die rumänische Wanderarbeiterin Adriana kämpft ums überleben ihrer Familie und fasst einen verzweifelten Entschluss: Sie reist nach Deutschland und sucht den Mörder ihres Vaters.
Wahlsommer in der Gemeinde Kollwitz. Was der Landkreis braucht, ist Stabilität und friedlicher Wettbewerb. Was er ganz bestimmt nicht braucht, ist eine gefährliche Fremde, die die Volksseele zum Kochen bringt. Und schon sammelt sich vor der Justizanstalt ein lynchlustiger Mob …
Mattie Junghans, die Frau ohne festen Lebensentwurf, ist selbst eine Grenzgängerin zwischen verschiedenen Welten. Und sie erkennt schnell, dass der Schlüssel zum aktuellen Fall in der Vergangenheit liegt. Quer durch Europa folgt sie der Spur der Roma-Familien, deren Verlust noch immer ungesühnt ist.

 
Montag, den 17.Dezember 2012
um 19:30 Uhr
Im Buchladen Schwarze Risse im Mehringhof
Gneisenaustr 2a (U Mehringdamm)
Eintritt frei!

Kommt alle!

 

 

Buchvorstellung / Diskussion mit dem Autor Peter Bierl am 4.12.2012

Peter Bierl „Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn. Kapitalismuskritik von rechts: Der Fall Silvio Gesell“
Konkret Literatur Verlag
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Dieses Buch kommt im richtigen Moment, denn auch unter Linken, Globalisierungskritikern und Kapitalismusgegnern machen sich seit Jahren, in letzter Zeit verstärkt durch die irritierenden Umstände der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise, die falschen Vorstellungen des Freiwirtschafts-theoretikers Silvio Gesell (1862–1930) wieder breit. Und auch wenn Gesell selber dem allgegenwärtigen Antisemitismus seiner Zeit weitgehend abhold war, bieten seine über weite Strecken rassistische Lehre, seine um die Produktionssphäre verkürzte Kapitalismuskritik, seine horriblen Visionen von einem neuen Manchesterkapitalismus, sein Sozialdarwinismus und seine Frauenfeindlichkeit noch heute vielen Verschwörungstheoretikern, rechten und antisemitischen Gegnern eines anonymen »Finanzkapitalismus«, aber eben auch wohlmeinenden und naiven Kritikern von »Geld und Zins« eine ideologische Heimstatt.
Bis heute fehlte eine kritische Gesamtdarstellung der Gesellianer bzw. der Freiwirtschaftsbewegung, ihrer Theorie und Entwicklung, ihrer Vorläufer und ihres aktuellen Einflusses in Deutschland. Sie endlich zu liefern ist das Anliegen dieses Buches, das sich an politisch und historisch Interessierte und Aktivisten in Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, antifaschistischen und globalisierungskritischen Gruppen wendet.
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Der Autor Peter Bierl ist ein Journalist aus Süddeutschland, der vor allem mit seinem Standardwerk Wurzelrassen, Erzengel und Volksgeister. Die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik Aufmerksamkeit erregt hat. Sein Hauptinteresse gilt den verschiedenen Formen von Aberglauben, Esoterik und pseudowissenschaftlichem Unfug auch im linken Diskurs. Seit Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Silvio Gesell und legt nun mit diesem Buch die Summe seiner Erkenntnisse vor.
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Der Herausgeber Friedrich Burschel ist Referent zum Schwerpunkt »Neonazismus und Strukturen/Ideologien der Ungleichwertigkeit« bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin. Er hat unter anderem das Buch Stadt – Land – Rechts. Brauner Alltag in der deutschen Provinz herausgegeben.

 

 

 

Dienstag, 4.Dezember 2012 um 20:00 Uhr

im Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a /U-Station Mehringdamm

Eintritt frei!

„Mordsgeschäfte“

Sutton-Verlag, 240 Seiten, 12 Euro,

ISBN: 978-3-95400-028-9

 

 

Lesung  mit dem Autor Martin Sudermann

In den rauchenden Ruinen des ausgebrannten Verwaltungsgebäudes einer Fabrik im sauerländischen Örtchen Grüneck entdeckt die Feuerwehr eine Leiche. Ein Unfall, ein Einbrecher? Aber wieso dann der Schädelbruch? Spätestens, als sich der Tote als ein aktenkundiger Linksradikaler entpuppt, der sogar weitläufig mit dem Besitzer der Metallfabrik verwandt war, ist es mit der Ruhe in Grüneck vorbei. Unabhängig voneinander beginnen Kommissarin Ulrike Schrader von der Hagener Kripo und der aus der Grünecker Idylle nach Köln geflüchtete Journalist Thomas Krüdewagen, in ihrer Sauerländer Heimat in der Vergangenheit zu wühlen.

 

Freitag, den 16.November 2012um 20:00 Uhr

im Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a /U-Station Mehringdamm

Eintritt frei!

„Wenn die anderen verschwinden sind wir nichts“

Gladys Ambort

Wenn die anderen verschwinden sind wir nichts

Laika Verlag, 224 S.

 

 

Gladys Ambort biografische Erinnerungen gehören zur literarischen Aufarbeitung der argentinischen Militärdiktatur. Die Militärdiktatur Argentiniens ist durch schwere Menschenrechtsverletzungen international bekannt geworden. Mittels massiven Staatsterrors wurde versucht, die linken sozialen Bewegungen und die Guerilla auszuschalten. Ca. 30000 Menschen verschwanden in den Jahren der Diktatur spurlos. Mord, Verhaftungen, Folter und Zwangsadoptionen gehörten zum Repertoire der Militärs.

Gladys Ambort schildert in ihrem Buch den Terror ihrer Haft mit zahlreichen Demütigungen, Gewalt, Isolation, Angst und dem Verschwinden und Folterungen ihrer Mitgefangener. Sie verschweigt auch nicht das politische Sektierertum und die Machtkämpfe zwischen den Gefangenen, die zu ihrem Gefühl der Verlassenheit beitrugen. „Wenn die anderen verschwinden sind wir nichts“ ist keine heroische Knastliteratur, in der es um den Widerstand gegen ein menschenverachtendes Gefängnisregime geht. Amborts geht in erster Linie der Frage nach, wie sie das Gefühl für sich selbst und ihre Identität verlieren konnte. Ihr Bericht ist eine eindrucksvolle philosophische Reflexion über Macht, Identität und die Bedeutung der anderen Menschen für die eigene Identität.


 Lesung und Diskussion mit Gladys Ambort:
“Wenn die anderen verschwinden sind wir nichts”
Donnerstag, 27. September, 20 Uhr
Buchladen »Schwarze Risse«, Gneisenaustr. 2a

Mehringhof
Eintritt frei
Zweisprachige Lesung

 

 

Buchvorstellung: „Die Solidarität organisieren.“

Buchvorstellung und Disskusion
mit dem Autor Hartmut Rübner

„Die Solidarität organisieren.“

Konzepte, Praxis und Resonanz linker Bewegung in Westdeutschland nach 1968

 

Der Band von Hartmut Rübner, einem ausgewiesenen Autor zur Geschichte u. a. der Neuen Sozialen Bewegungen, soll eine publizistische Lücke der linken Bewegung der 1970er Jahre schließen. In dem Buch wird die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der linken Antirepressionsstrukturen nach dem Revolte-Aufbruch von 1968 geschildert. Neben der schwerpunktmäßigen Darstellung der Anfänge der miteinander konkurrierenden Rote-Hilfe-Gruppen seit dem Zerfall bzw. dem Verbot des SDS, richtet sich der Blick auch auf die parallel existierenden Solidaritäts- und Antirepressionsgruppen. Darunter die Schwarze Hilfe, das Initiativkomitee Arbeiterhilfe Hamburg (IKAH), der Roten Hilfe in der Schweiz, der Solidaritätsarbeit des Sozialistischen Büros oder den Strukturen der „Linksanwälte“ in der BRD. Der 304 Seiten umfassende Band ist reichhaltig illustriert und erhält aufgrund der zahlreichen Abbildungen einen zusätzlichen dokumentarischen Wert.

 

Wir freuen uns auf euren Besuch!

 

Mittwoch, den 26. September 2012 um 19:30 Uhr

im Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a /U-Station Mehringdamm

Eintritt frei!

Demokratie, Partizipation, Sozialismus

 

Lateinamerikanische Wege der Transformation

 

Hrsg.: Miriam Lang

Manuskripte 96 der Rosa Luxemburg Stiftung Karl Dietz Verlag Berlin

Ca. 200 Seiten,12,90 Euro ISBN 978-3-320-02282-2

 

Buchvorstellung mit der Herausgeberin Miriam Lang und anschliessendem Gespräch mit Klaus Meschkat und Kristina Dietz

 

In den meisten lateinamerikanischen Staaten sind linke Kräfte an der Regierung. In Venezuela, Bolivien und Ecuador wurden gar verfassunggebende Versammlungen einberufen. Neue Konzepte, die sich vom kolonialen Erbe absetzen und der Diversität der Andengesellschaften Rechnung tragen, sind entstanden und haben innerhalb weniger Jahre eine Ausstrahlung weit über die Region hinaus erlangt. In dem Sammelband analysieren Autorinnen und Autoren aus Bolivien, Ecuador und Venezuela kritisch, inwieweit der Machtwechsel dort effektiv zu mehr Demokratie und Partizipation geführt hat, und welche konkreten Formen der „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in den letzten Jahren annimmt. Da Sozialismus in Lateinamerika nicht ohne die kubanische Erfahrung denkbar ist, befassen sich zwei Beiträge auch mit Lehren aus der jüngeren Geschichte der Insel. Die Herausgeberin Miriam Lang wird den Band vorstellen und anschließend mit den Gästen diskutieren.

 

Dienstag, 10. Juli, um 20 Uhr,

Buchladen Schwarze Risse

im Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, 10961 Berlin.

Eine Veranstaltung von Schwarze Risse, Lateinamerika Nachrichten e.V, FDCL, Mehringhof e.V. und Rosa Luxemburg Stiftung

Memories of Rain – Szenen aus dem Untergrund

Der Film erzählt in Rückblenden die Geschichte von Jenny Cargill und Kevin Qhobosheane, die beide beim Nachrichtendienst des bewaffneten Flügels des African National Congress (ANC) in führender Position gegen den Apartheidstaat gekämpft haben. Sie stammt aus der weißen, begüterten Schicht Südafrikas, Kevin aus dem schwarzen Township Soweto. Der Weg der beiden wird gezeichnet von der Kindheit bis zum politischen Erwachen, das sie in den Untergrund und ins Exil führt. Wenn Jenny und Kevin von ihren Jahren im Untergrund erzählen, so entsteht eine Geschichte von Angst und Isolation, von Mut und Hingabe, von Erfolgen und Rückschlägen. Es ist die Geschichte eines getarnten Lebens, hinter dem die eigene Person verloren zu gehen droht. Aber sie stellen rückblickend auch Fragen an die Methoden des Widerstandskampfes. Sie berichten von Zweifeln und Schuld, denen sie sich ausgesetzt sahen, und von der Gefahr, im bewaffneten Kampf das Gefühl für Menschlichkeit einzubüßen.
Die Filmarbeiten für Memories of Rain begannen 1994 und endeten im Jahr 2004.

 

(„Memories of Rain – Views from the Underground“)
Dokumentarfilm,142 min.

OmU, englisch und deutsch

Südafrika, Deutschland, 2004,

19,90 €

Im Schatten des Tafelberges

In kaum einer anderen Stadt der Welt liegen Armut und Reichtum so dicht beieinander wie am Kap der guten Hoffnung. Der Dokumentarfilm Im Schatten des Tafelberges erzählt die Geschichten von Ashraf, Mne, Zoliswa und Arnold, die in den Armenvierteln rund um Kapstadt auf unterschiedliche Art und Weise ums Überleben kämpfen. Ashraf und Mne von der Anti Eviction Campaign setzten sich täglich in den Townships gegen Zwangsräumungen und Wassersperrungen ein. Zoliswa, eine alleinerziehende Mutter, sucht eine neue Stelle als Hausangestellte und Arnold macht eine Ausbildung zum bewaffneten Wachmann in der boomenden Sicherheitsindustrie. Als die Stadtverwaltung eine komplette Armensiedlung räumen lassen will, werden Ashraf und sein Freund Mne mit ihren eigenen unverarbeiteten Erlebnissen aus der Zeit der Apartheid konfrontiert …

 

(„When the mountain meets its shadow“)

Alexander Kleider, Daniela Michel

.Dokumentarfilm, 52 min.,

Deutschland, Südafrika, 2010

OmU(Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch)

24,00 €

The Black Power Mixtape 1967-1975

Von 1967 bis 1975 filmte ein schwedisches Fernsehteam in den USA die Führer der Black Power-Bewegung und deren Umfeld. Erst jetzt wurde dieses Material zufällig entdeckt und hier zu einer beeindruckenden Dokumentation über die Radikalisierung einer Bewegung und die Repression durch den Staat verdichtet – vom gewaltfreien Widerstand eines Martin Luther King bis zur Militarisierung der Black Panther.
Der Blick von Außen zeigt viel Gespür für Momente, Details und Stimmungen in wunderbaren Bildern und mit interessanten Einblicken, die bis in die Gegenwart hineinreichen. Besonders das Interview mit der damaligen Aktivistin und heutigen Professorin Angela Davis im Gefängnis wirkt lange nach. Über die eindrucksvollen Bilder hat Regisseur Olsson zudem kluge Kommentare von Musikern wie Erykah Badu, Talib Kweli oder auch  Questlove von The Roots gelegt.

 

Dokumentarfilm 92 min.

Sprache engl.

Schweden 2011

19,90 €

Moderne Piraterie

Die Piraten vor Somalia und ihre frühen afrikanischen Brüder

 

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Ralph Klein

 

Die Jagd auf die somalischen Piraten hat einen neue militärische Eskalationsstufe erreicht. Seit ein paar Wochen dürfen im Rahmen der Mission Atalanta nun auch Ziele an Land aus der Luft angegriffen werden. Doch trotz des Einsatzes der High-Tech-Flotte ist auch der moderne »Feind der Menschheit« nicht so leicht in die Knie zu zwingen.
Ralph Klein erklärt in seinem Buch, warum das so ist. Er beleuchtet die Hintergründe der Piraterie, analysiert die sie tragenden Clanstrukturen und stellt sie in den ihr gebührenden gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang. Dabei bemerkt er unter anderem, dass die Piraterie vor Somalia eine echte Innovation im piratischen Gewerbe darstellt. Denn es werden keine Güter geraubt, keine Schiffe zerstört, niemand soll besiegt oder getötet werden, es geht einzig um Lösegeld – nur so lange werden die wie ihre historischen Brüder unter härtesten Bedingungen arbeitenden Matrosen festgehalten.
Die unbotmäßigen piratischen Subjekte greifen zum Mittel der Piraterie, weil sie durch eine zerstörerische postkoloniale Politik ihrer Subsistenzmittel beraubt wurden.
Mit 200-jähriger Erfahrung in erfolgreicher Piraterie in der Tradition der ostafrikanischen Shifta nehmen sich die in Dutzender heterogener Zellen organisierten Piratencrews Teile des Reichtums, der täglich am Horizont vorbeischwimmt. Und das scheint sich trotz drückender militärischer Überlegenheit der größten gemeinsamen Armada seit der Niederschlagung des anti-imperialistischen Boxeraufstands im Jahre 1900 auf absehbare Zeit auch nicht zu ändern.

Das Buch erscheint pünktlich zur book launch im Verlag Assoziation A!

 

Datum: Freitag, den 08.Juni 2012

Uhr: 19.30 Uhr

Ort: Buchladen Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

Veranstaltet von: BAM, Libertad & Mehringhof e.V.

Mit Zweierlei Maß

Der Westen und das Völkerstrafrecht

 

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Wolfgang Kalek

 

Am 1. Juli 2012 wird der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag zehn Jahre alt. Doch die Hoffnungen auf eine universale Strafverfolgung von Menschheitsverbrechen wurden enttäuscht. Die Praxis internationaler und nationaler Gerichte muss deswegen verändert werden. Der Erfolg der Nürnberger Prozesse nährte die Erwartung, in Zukunft alle Regierungen für begangene Verbrechen vor Gericht stellen zu können. Aber der Kalte Krieg verhinderte jahrzehntelang eine Umsetzung dieses Versprechens.
Wolfgang Kaleck zeichnet in diesem Buch die schier endlose Serie von ungesühnten Völkerrechtsstraftaten westlicher Machthaber von Algerien über Vietnam bis in die Türkei und Kolumbien nach. Trotz der vielversprechenden Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs und der Tribunale für Ruanda und Jugoslawien gibt es noch viele Gründe für Kritik an den stattfindenden wie an den ausbleibenden Verfahren. Kaleck bemängelt, dass das Völkerstrafrecht überwiegend nur auf besiegte afrikanische Potentaten und Generäle angewandt wird und nicht auf die Verbrechen der Großmächte, insbesondere des Westens.
Damit stellt die herrschende selektive Strafverfolgungspraxis das Prinzip universell geltender Menschenrechte generell in Frage.

 

Datum: Montag, den 04.Juni 2012

Uhr: 19.30 Uhr

Ort: Buchladen Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

Eintritt frei

Mitveranstaltet von Mehringhof e.V.

Elsa Osorio: Die Capitana

Der Roman beginnt 1992 mit Mika Echebéhères Tod in Frankreich. Hellwach bis zum Ende. Sie hütet eine Liebe. Pflegt die Freundschaften, die in den 1930er Jahren geschlossen wurden. Macht kaum Aufhebens von der Zeit im Schützengraben, von Gewalt und Tod, von Intrige, Verrat und Gefängnis. Sie ist 74 Jahre alt, als 1975 in Paris ihre Erinnerungen an den Bürgerkrieg veröffentlicht werden (1).
Mika Etchebehere alias Micaela Feldman ist die Tochter jüdischer Emigranten aus Litauen.
Als Studentin schließt sie  sich in Buenos Aires (libertären) Kommunisten an, wird aus der KP geworfen, weil sie vor Stalin warnt und sich der Politik der Internationale nicht unterordnen will.
Mit ihrer großen Liebe Hipolito Etchebehere geht sie 1931  als Revolutionärin nach Europa – ins Pariser Quartier Latin, in den roten Wedding von Berlin. Continue reading „Elsa Osorio: Die Capitana“

Zwei Kollektive werden und mehr als zwei Buchläden bleiben

Liebe Freundinnen und Freunde von Schwarze Risse,
einige von euch haben es schon gehört, jetzt ist es offiziell: Unser Buchladenkollektiv Schwarze Risse teilt sich in zwei.

Der Kreuzberger Laden im Mehringhof bleibt Schwarze Risse, der Laden in der Kastanienallee 85 wird ab dem 1. April 2012 unter dem Namen Buchladen zur schwankenden Weltkugel weitergeführt.

Zwei Läden und sechs Leute in einem Kollektiv zusammenzuhalten ging nicht mehr, deshalb geben wir nach und konzentrieren uns in Zukunft in bewährter Besetzung auf jeweils einen linken Buchladen.

Wir trennen uns einvernehmlich und freuen uns auf den neuen Schwung, der sich aus dieser Entwicklung ergibt.

Die Kontaktdaten des neuen Ladens lauten:

 

Buchladen zur schwankenden Weltkugel
Kastanienallee 85
10435 Berlin
Telefon: 030/4409158
Fax: 030/44034150
Mail: info[at]buchladen-weltkugel.de
Web: Buchladen zur schwankenden Weltkugel

 
Alle regelmäßigen Lieferbeziehungen wollen wir natürlich fortführen. Wenn ihr Fragen dazu habt, sprecht uns gerne an. Bleibt uns gewogen und vergesst nicht: Kleine Buchläden können Ketten sprengen! Buchläden zur schwankenden Weltkugel und Schwarze Risse

Freiheit für Sonja Suder und Christian Gauger

Sonja Suder, geboren 1933, und Christian Gauger, geboren 1941, sind politische Aktivisten aus den 1960er und `70er Jahren., die sich in Frankfurt a.M. in der Linken engagierten.

Im August 1978 bemerken Sonja Suder und Christian Gauger, dass sie wie so viele Linke in der Zeit des „Deutschen Herbstes“ von der Polizei observiert werden und vermuten darin Vorzeichen einer möglichen Verhaftung. Sie fahren bereits am folgenden Tag gemeinsam nach Frankreich. Continue reading „Freiheit für Sonja Suder und Christian Gauger“

Anonym: Die rote Köchin

Geschichte und Kochrezepte einer spartakistischen Zelle am Bauhaus Weimar

Nicht nur der Titel, auch Autorschaft und Entstehungsgeschichte dieses Buchs sind kurios. Der anomyme Verfasser gibt an, den tagebuchartigen Bericht der Hannah R. nach mündlichen Informationen und Dokumenten, die er von deren Enkelin erhielt, verfasst zu haben. Hannah R. war in den frühen 1920er Jahren Köchin in einem Restaurant, Studentin am neugegründeten Bauhaus und Mitglied einer sehr aktiven revolutionären Zelle in Weimar. Sagenhaft bleibt Hannah R. für die LeserInnen, weil wir weder ihren vollen Namen, noch irgendwelche sonstigen näheren Daten zu ihrem Leben erfahren. Sagenhaft beeindruckend ist allerdings was der Autor Hannah R. aus ihrem täglichen Leben, von den politischen Aktionen ihrer Zelle, den theoretischen Debatten und ästhetischen Experimenten am Bauhaus erzählen lässt. Alles hat für sie unmittelbar geschichtliche Relevanz und die Lektüre des Buchs vermittelt sehr gut, wie viel in dieser Zeit, der Krise der Weimarer Republik, politisch und kulturell tatsächlich auf dem Spiel stand. Continue reading „Anonym: Die rote Köchin“

Paco Ignacio Taibo II: Die Rückkehr der Tiger von Malaysia

Die Mentirosa durchpflügt die südchinesische See. Die Magie der Ingenieurskunst hat das alte Segelboot in ein bewaffnetes Dampfschiff verwandelt. Sie ist das schwimmende Zuhause und Bollwerk der Tiger von Malaysia, das Geisterschiff aller Geister. An Bord sind fünfzig Mann Besatzung, Seeleute und Kämpfer, die in allen Sprachen Babylons sprechen. Ihr Kapitän ist der malaiische Prinz Sandokan, sein portugiesischer Freund Yanez de Gomara steht ihm zur Seite – im Kampf gegen einen geheimnisvollen Feind, der die Dörfer Borneos niederbrennt und die jungen Männer entführt… Continue reading „Paco Ignacio Taibo II: Die Rückkehr der Tiger von Malaysia“

Dominique Manotti: Roter Glamour

Dominique Manotti inszenierte ihren Roman Roter Glamour aus dem Jahre 2001 vor dem Hintergrund einer authentischen Staatsaffäre in Frankreich Mitte der 1980erJahre, Präsident Mitterand regiert wie ein absolutistischer Fürst im Geflecht vieler Intrigen …

Über der Türkei explodiert ein Flugzeug voller Waffen – ohne Zweifel für den Iran bestimmt. An Bord ausgemustertes französisches Kriegsgerät, das unter tätiger Mithilfe von engsten Vertrauten des sozialistischen Präsidenten der Republik Frankreich über verschiedene Tarnfirmen an ein Land verscherbelt werden sollte, das offiziell mit einem Waffen-Embargo belegt ist. Continue reading „Dominique Manotti: Roter Glamour“

Peter Øvig Knudsen: Der innere Kreis

Die Blekingegade-Bande. Eine Kriminalgeschichte

Der Klappentext verspricht nichts Gutes: „Terror“, „junge Rebellen, die aus politischem Fanatismus zu Mördern werden“…
„Real-Polit-Thriller“… Auf den ersten Blick eine weitere Stefan-Aust-Mischung aus Suspense, Klatsch, politischer Denunziation und Polizisten-Denken. Aber – Überraschung – es ist kein deutsches Buch und die handelnden Personen sind keine bundesrepublikanischen RAF-Mitglieder, sondern Dänen! Continue reading „Peter Øvig Knudsen: Der innere Kreis“