Buchvorstellung und Diskussion:DISRUPT! Am 20.12.2017

DISRUPT! beschreibt die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Das redaktionskollektiv çapulcu dechiffriert diese – oft unhinterfragte – Entwicklung als Angriff auf unsere Autonomie und analysiert seine endsolidarisierende Wirkung. Denn Technologie ist nie neutral, sondern immanent politisch.

Mit Macht vorangetriebene technologische Schübe sind schwer und selten umkehrbar, sobald sie gesellschaftlich erst einmal durchgesetzt sind und der darüber geprägte ›Zeitgeist‹ selbstverstärkend für die notwendige Stabilisierung gesorgt hat. Warten wir, bis sämtliche Erscheinungsformen und Konsequenzen dieses Angriffs auf unsere Sozialität (all-)gegenwärtig geworden sind, haben wir verloren. Es bliebe uns dann nur noch eine Analyse der vermeintlichen ›Entwicklung‹ in Retrospektive.

Ein Gegenangriff auf die Praxis und die Ideologie der totalen Erfassung erscheint deshalb zwingend notwendig. Die Autor*innen plädieren für die Wiederbelebung einer praktischen Technologiekritik zwischen Verweigerung und widerständiger Aneignung spezifischer Techniken.

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Mittwoch, den 20.Dezember 2017

20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Metrostation Mehringdamm

Eintritt: frei!

Lesung mit Michael Wildenhain am 12.Dezember 2017

Das Singen der Sirenen

 

 

Im Londoner East End hat niemand auf den Literaturwissenschaftler Jörg Krippen aus Berlin gewartet. Die Kleidung vom Nieselregen durchweicht sucht er nach einer Klingel, als eine junge Frau indischer Abstammung ihn anspricht: »You look so lost«. Sie selbst ist in Brixton aufgewachsen und forscht im Bereich neuer Reproduktionstechnologien. Krippen verliebt sich rasch und heftig – und belügt sie, was seine Familie und seine linke politische Vergangenheit betrifft. Auch sie ist nicht ehrlich und verschweigt, dass sie vor Jahren als Austauschschülerin in Berlin war. Es entspannt sich eine leidenschaftliche Liebesgeschichte, wie sie beide in der Intensität zuvor nicht erlebt haben. Doch ihre ungewöhnliche Liebe wirft Fragen nach dem Verhältnis von Geistes- und Naturwissenschaft auf.

 

 

 

Dienstag, den 12.Dezember

20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

Metro-Station Mehringdamm

Eintritt frei!

Buchvorstellung und Diskussion : “Die braune Saat“ am 28.11.2017

Waibel, Harry:
Die braune Saat
Antisemitismus und Neonazismus in der DDR

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Seit der Vereinigung gab es in den neuen Bundesländern ─ relativ zur Zahl der Bevölkerung ─ 2- bis 3-mal mehr rechte Propaganda- und Gewalttaten als im Westen. Ein Phänomen, das nicht zuletzt auf eklatante Defizite des DDR-Systems zurückgeht. Die SED hatte einen Antifaschismus etabliert, der gegenüber dem sich immer bedrohlicher ausweitenden antisemitischen und neonazistischen Phänomen die Augen verschloss und den latenten und manifesten Antisemitismus durch die Ideologie des Antizionismus vertuschte. Hinzu kommt, dass Entnazifizierung in der SBZ/DDR ─ ähnlich wie in Westdeutschland ─ oberflächlich war und zu schnell abgebrochen wurde. Harry Waibel belegt diese und weitere Defizite anhand von etwa 7.000 mündlichen oder schriftlichen Angriffen von Neonazis bzw. Antisemiten in der DDR und propagandistischen Verherrlichungen des nationalsozialistischen Groß-Deutschlands. Hinzu kommen etliche Schmierereien von Hakenkreuzen und SS-Runen auf Straßen, Plätzen und an Gebäuden sowie über 900 antisemitische Vorfälle. Seit den 1960er Jahren fanden etwa 200 Pogrome bzw. pogromartige Angriffe in über 110 Städten und Gemeinden der DDR statt.
Die vorwiegend männlichen Akteure sind, entweder als individuelle Täter oder in Gruppen, auf allen gesellschaftlichen Ebenen, so in den meisten Schulformen und unter den jungen Arbeitern zu finden. Zu den Neonazis gesellten sich ab Ende der 1970er Jahre Skinheads. Zu ihnen stießen gewaltbereite Fußball-Anhänger, die so genannte Hooligans. Zusammen mit den Skinheads entwickelten sie eine öffentliche, schlagkräftige Militanz, die in den politisch motivierten Straßenschlachten gegen die Sicherheitskräfte sichtbar wurde. Der Neonazismus in der DDR bestand aus mehreren Elementen und war ab Mitte der 1980er Jahre für die SED nicht mehr zu beherrschen.
Die Informationen zum Buch stammen großteils aus bisher nicht gesichteten Materialien aus den Archiven des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Ministeriums für Staatsicherheit, der ehemaligen DDR (BStU), die in der Regel als «geheim» deklariert waren.

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Dienstag, 28.November 2017

um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Metro-Station Mehringdamm

Eintritt:frei!

Buchvorstellung und Diskussion:“Grenzsteine“am 21.11.2017

Beiträge zur Kritik der Gewalt
Buchvorstellung mit Jakob Hayner und Arne Kellermann

Angesichts der Zustände, welche die globale kapitalistische Ökonomie hervorbringt, scheint im Moment nichts zur Aufhebung zum Besseren zu drängen. Weder Freihandel noch Protektionsmus lösen irgendeine Krise; sie sind jeweils der Versuch, die je eigene Nationalökonomie auf Kosten anderer durchzubringen – koste es, was es wolle. Krieg und Kriegswirtschaft sind auch heute probates Mittel in weltweiten Machtkämpfen die eigenen Pfründe zu sichern und gegenüber den Ansprüchen anderer zu verteidigen. Dass die von den Produktionsmitteln getrennten verelendeten Massen bei dieser Entwicklung unter die Räder kommen, ist die Konsequenz. Wer kann, flüchtet in die wohlhabenderen Weltgegenden, trotz derer sich zunehmend brutalisierenden Abschottungsversuche. Jeder für sich selbst – und alle gegen alle. Die Konkurrenz ist der gewaltvolle Kern kapitalistischer Vergesellschaftung. Solche Gewalt findet keine Grenze, sie ist im Kapitalismus nur insoweit eingehegt, dass sie den Verwertungsinteressen dient. Wird unklar, wie die Verwertung überhaupt noch am Laufen zu halten ist, bricht die Gewalt an die gesellschaftliche Oberfläche durch.

Der Band »Grenzsteine. Beiträge zur Kritik der Gewalt« entwirft in einer Reihe von Aufsätzen eine globale Perspektive kritischer Theorie. Es soll der Zusammenhang der Gegenwart – das Verhängnis der Vorgeschichte – erhellt werden, indem gefragt wird, was der gewaltsame Zerfall von Gesellschaften weltweit und das Schwinden von Fortschrittsutopien für kritische Gesellschaftstheorie bedeuten. Bei der Buchpräsentation sind zwei der Herausgeber anwesend. Sie stellen den Band und einzelne Beiträge vor und laden zur Diskussion ein.

Dienstag, 21.November 2017

um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Metro-Station Mehringdamm

Eintritt:frei!

Buchvorstellung: „mit permanenten Grüssen“ am 17.11.2017

Rosdolsky-Kreis : Mit permanenten Grüssen

Leben und Werk von Emmy und Roman Rosdolsky

Die Biografie von Emmy und Roman Rosdolsky gewährt Einblicke in die Linke im Wien der Zwischenkriegszeit und stellt maßgebliche Beiträge zu marxistischer Theorie und konsequentem Widerstand gegen den Faschismus vor.
Sie handelt von zwei Menschen, die ihren sozialistischen Idealen ein Leben lang treu geblieben sind – trotz Verfolgung und bitterer Enttäuschung, trotz Krieg, Verrat und Perspektivlosigkeit; von ihrem konsequenten Kampf gegen kapitalistische Profitlogik und gegen die europäischen Diktaturen des kurzen 20. Jahrhunderts; vom einsamen Leben im Exil, von politischer Isolation und dem anhaltenden Glauben an eine bessere Welt. Die Autor_innen erzählen unter anderem vom nationalen Befreiungskampf und der Entwicklung der sozialistischen Bewegung in der Ukraine vor und nach dem Ersten Weltkrieg und gewähren intime und lehrreiche Einblicke in die revolutionäre Szene im Wien der Zwischenkriegszeit und ihren konsequenten Widerstand gegen Austrofaschismus, Nazismus und Stalinismus. 
Behandelt werden die bekannten Werke ­»Zur nationalen Frage« und »Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen ‚Kapital’« sowie weitere Schriften von Emily Rosdolsky (geb. Meder; 1911-2001) und Roman Ossipowitsch Rosdolsky (1898-1967).

 

Freitag, 17. November 2017 | 20 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a | Mehringhof

Eintritt frei!

 

Renato Curcio: Das virtuelle Reich

Die Kolonialisierung der Fantasie und die soziale Kontrolle

 

Einige Firmen wie Google und Facebook, die vor fünfzehn Jahren noch nicht einmal existierten, stellen heute die mächtigsten Oligarchien des weltweiten, digitalen Kapitalismus dar. Der Internetzugang bildet das Gerüst, seine täglich bis zu drei Milliarden Nutzer die Belegschaft. Die neue digitale Technologie ist heute bereits ein fixer Bestandteil des Alltags, sie leitet und kontrolliert alle Aspekte des sozialen Lebens, vom Arbeitsplatz bis zu den Tempeln des Konsums.
Eine neue und kaum spürbare Unterwerfung des virtuellen Menschen entsteht durch die naive Verbreitung von Nachrichten, Fotos, Selfies und Wünschen auf Plattformen und sozialen Netzwerken. Der virtuelle Mensch trägt durch seine eigene Praxis zur Stärkung der Herrschaft des neuen Reiches bei.
Dieses Buch reflektiert gesellschaftliche Veränderungen, zeigt wie diese Oligarchie und diese neue Technologie unsere Vorstellungskraft im Sinne des ökonomischen Profits und der sozialen Kontrolle begrenzt und kolonialisiert. Wir kennen die längerfristigen Folgen dieses neuen Entwicklungsschrittes der kapitalistischen Produktionsweise noch nicht. Stattdessen scheint es uns notwendig, die Praktiken zur Entkolonialisierung unserer Fantasie zu verbreiten.

 

bahoe-books                   120 Seiten                           14,00 €

capulcu redaktionskollektiv : DISRUPT!

 

Widerstand gegen den technologischen Angriff

DISRUPT! beschreibt die Versuche, das menschliche Dasein den Anforderungen einer reduktionistischen künstlichen Intelligenz zu unterwerfen. Der Anpassungsdruck des Menschen an die Maschine wirkt bereits jetzt – weit vor einer vollständigen Vernetzung aller mit allem. Das redaktionskollektiv çapulcu dechiffriert diese – oft unhinterfragte – Entwicklung als Angriff auf unsere Autonomie und analysiert seine endsolidarisierende Wirkung. Denn Technologie ist nie neutral, sondern immanent politisch.

Mit Macht vorangetriebene technologische Schübe sind schwer und selten umkehrbar, sobald sie gesellschaftlich erst einmal durchgesetzt sind und der darüber geprägte ›Zeitgeist‹ selbstverstärkend für die notwendige Stabilisierung gesorgt hat. Warten wir, bis sämtliche Erscheinungsformen und Konsequenzen dieses Angriffs auf unsere Sozialität (all-)gegenwärtig geworden sind, haben wir verloren. Es bliebe uns dann nur noch eine Analyse der vermeintlichen ›Entwicklung‹ in Retrospektive.

Ein Gegenangriff auf die Praxis und die Ideologie der totalen Erfassung erscheint deshalb zwingend notwendig. Die Autor*innen plädieren für die Wiederbelebung einer praktischen Technologiekritik zwischen Verweigerung und widerständiger Aneignung spezifischer Techniken.

Unrast-Verlag                    160 Seiten                12,80 €

 

 

Das redaktionskollektiv çapulcu steht für öffentlich beworbene Veranstaltungen und Schulungen zur Verfügung. Daneben bietet es geschlossene Schulungen und Beratung für linke Aktivist*innen, Journalist*innen und Anwält*innen an: Disrupt – Widerstand gegen den technologischen Angriff (Vortragsveranstaltung 60 min. + Diskussion) | Der technologische Angriff (Vortragsveranstaltung 90 min. + Diskussion) | Tails-Schulungen (2–6 stündige Seminare zur digitalen Selbstverteidigung)

Lesung „Begrabt mein Herz am Heinrichplatz“ am 22.09.2017

Am 12.12.1980 explodierte die Wut in Kreuzberg. Nachdem die Bullen ein besetztes Haus geräumt hatten, gingen überall im alten K 36 Scheiben zu Bruch, Barrikaden wurden errichtet und die Bullen angegriffen. Obwohl eine Alarmhundertschaft nach der anderen ins Viertel eilte, zogen sich die Auseinandersetzungen bis tief in die Nacht. Dies war die „Geburtsstunde“ der Berliner Besetzerbewegung. In den Hochzeiten waren über 150 Häuser besetzt, Tausende gingen auf die Straße, der Kurfürstendamm wurde zerlegt und die Berliner Morgenpost fragte, ob es nicht notwendig sei, die Alliierten gegen die „aufständische“ Bewegung einzusetzen.

„Begrabt mein Herz am Heinrichplatz“ ist ein Versuch in Romanfragmenten, die Stimmung dieser Tage einzufangen. Das Werk begleitet das, was als Besetzerbewegung anfing, über einen Zeitraum von 15 Jahren: Die Kämpfe gegen die AKW’s, der nationalistische Taumel nach der Wiedervereinigung, die Pogrome von Hoyerswerder und Rostock – Lichtenhagen. Das Buch erhebt weder den Anspruch, alles Gewesene eins zu eins abzubilden, noch die Geschehnisse theoretisch einzuordnen. Viele mögen das alles anders erlebt haben, der eine oder die andere mag seine (verschüttenden) Erinnerungen im Buch wiederfinden. Und dies ist auch gut so, da es weder eine Zentralperspektive, noch einen Anspruch auf die eine Wirklichkeit gibt.

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Freitag, 22. September 2017, 20.00 Uhr

Mehringhof

U Mehringdamm

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

 

Lesung mit Lutz Taufer : Über Grenzen am 11.September 2017

Lesung und Diskussion mit dem Autor

Von der RAF in die Favela: Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird. Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln, 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes.

Die Bilanz seines bewegten Lebens lautet: Ohne entschiedenes politisches Handeln lassen sich die versteinerten Verhältnisse, die für die große Masse der Menschen dieses Planeten keine Perspektive bieten, nicht verändern. Genauso gilt aber: Die Mitteln des Widerstands müssen am Ziel einer befreiten Gesellschaft orientiert sein. Und: Befreiung fängt an der Basis an.

„Lutz Taufer hat in den Extremkonstellationen der linksradikalen Geschichte agiert, und da er darüber ohne jede Beschönigung und in uneingeschränkter Konfrontation mit den begangenen Fehlern schreibt und nachdenkt, wird sein Buch tatsächlich zu einem Schlüsselwerk der 1960er bis 1980er Jahre“ (Karl Heinz Roth).

 

Montag, den 11.September 2017
20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a  im Mehringhof

Endlich erschienen!! Wu Ming | Ravagli : Kriegsbeile

Aus dem Italienischen von Klaus-Peter Arnold

Jahrtausendwende, Italien.

Eine interkontinentale Bewegung entsteht – Seattle, Chiapas, G8-Gipfel in Genua. Daniele Zani, ein junger Anwalt aus dem Umfeld der Tutte Bianche, kämpft für das Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen und gegen ihre Internierung in Lagern. In der Bar Nicola, dem »Kreml«, lauscht er den Erzählungen ehemaliger Partisanen.

Daniele ist auf der Suche nach Geschichten, die das Verdrängte thematisieren, die Lügen und den Selbstbetrug der Nachkriegszeit aufdecken und die Erinnerung an die Resistenza, den »verratenen Widerstand«, wachhalten.

Bei seiner Recherche spürt er Vitaliano Ravagli auf, den »Vietcong aus der Romagna«, und hört von weiteren unglaublichen Geschichten aus dem Widerstand gegen Kolonisierung, Faschismus und Unterdrückung. Ravagli ging, angestachelt durch die Kämpfe der Partisanen und die vergebliche Suche nach Gerechtigkeit im Nachkriegsitalien – die Faschisten und Kollaborateure blieben ungestraft, Partisanen wurden verhaftet oder mussten fliehen – nach Indochina. Mit einer Gruppe von Italienern, Spaniern und Deutschen traf er in Saigon ein, um auf der Seite der Vietminh und später des Vietcong zu kämpfen.

Wir begegnen Ho Chi Minh, dem weltgewandten, genialischen Anführer der Vietminh. Wir erleben den Indochinakrieg der 1950er-Jahre hautnah – den Krieg vor dem »Vietnamkrieg«. Ravagli führt uns mitten in den Dschungel mit all seinen Grausamkeiten: Hitze, Schmutz, Schlangen, Mücken und den gnadenlosen Feinden, die aus der Luft mit Kampfhubschraubern angreifen und Bomben abwerfen.

assoziation A                        448 Seiten                   26,00 €

Buchvorstellung: Max Henninger „Armut, Arbeit, Entwicklung“ am 26. Juni

Buchvorstellung und Diskussion:

Max Henningers Buch »Armut, Arbeit und Entwicklung« enthält Texte, die seit 2009 erschienen sind. Der Einstieg ist den historischen Bezugspunkten gewidmet, auf die sich Henninger und die von ihm wesentlich geprägte Zeitschrift Sozial.Geschichte Online beziehen. Sehr lebendig wird dort die Geschichte des italienischen Operaismus nachgezeichnet. Drei Texte widmen sich unterschiedlichen Facetten der Frage nach der Geltung Marx’scher Kategorien. Deutlich wird Henningers Kritik an einem werttheoretischen Modell der Ausbeutung von Arbeit, das wichtige Formen von nicht als Lohnarbeit erscheinenden Tätigkeiten unberücksichtigt lässt. Dass Entwicklung bis heute mit Inwertsetzung gleichgesetzt wird, produziert nicht zuletzt auch blinde Flecken in den politischen Modellen, mit denen soziale Kämpfe erklärt und verallgemeinert werden. Auch die weiteren Texte des Bands stellen eine notwendige Revision linker Lieblingstheoretiker vor, so etwa die Kritik an der Krisentheorie von Engels. Im letzten Teil des Buchs versammeln sich schließlich Texte, die die Perspektive noch einmal erweitern – auf die Debatte zu Urbanisierung und Transnationalisierung sowie zu technologischen Revolutionen. Am Ende steht dann die Wiederentdeckung eines Textes des Situationisten Guy Debord. Das Buch ist eine Weltreise durch den Marxismus der 2000er Jahre, kombiniert mit einer profunden Kenntnis theoretischer Debatten. Max Henninger wird uns, fokussiert auf einzelne Themen, einen Einbilck in sein tolles Buch geben.

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Montag, 26. Juni 2017, 20.00 Uhr

Mehringhof

U Mehringdamm

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

 

2.Juni 2017:DAS IST UNSER HAUS ★ eine geschichte der hausbesetzung

 
DAS IST UNSER HAUS ★ eine geschichte der hausbesetzung

lesung mit BARBARA und KAI Sichtermann und weiteren gästen in zusammenarbeit mit ’schwarze risse‘ buchladenkollektiv sowie aktuellen infos zu den bedrohten jugend- und kulturzentren ‚Potse‘ & ‚Drugstore‘ und weiteren projekten.

es gibt einen büchertisch von ’schwarze risse‘ und knastsolitresen für das buchprojekt „WEGE DURCH DEN KNAST“, hrsg. v. redaktionskollektiv c/o ‚Assoziation A‘. das buch ist ein umfassendes standardwerk und ratgeber für betroffene, angehörige und interessierte und ist für gefangene kostenlos.

datum: 02.06.2017
zeit: 19 uhr
ort: DRUGSTORE / POTSE

 

 

Die Lesung findet im Rahmen einer kleinen und feinen Reihe statt-

unter dem Titel:  in guten wie in schlechten zeiten…

 …wir sind alle vom
     ★ 2.juni ★
    1967 ★ 2017

eine kleine veranstaltungsreihe von unten und links:

 TOMMY WEISBECKER HAUS – DRUGSTORE / POTSE – KØPI
 1.-3. juni 2017
 1.6. SELBSTORGANISATION & WIDERSTAND ★ zwischen notstand und demokratie
 2.6. DAS IST UNSER HAUS ★ eine geschichte der hausbesetzung
 3.6. WIR BLEIBEN ALLE ★ für eine solidarische stadt!

filme – gespräche – lesung – musik – büchertisch – kundgebung – party – knastsoli

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datum: 01.06.2017
zeit: 19 uhr
ort: TOMMY WEISBECKER HAUS

SELBSTORGANISATION & WIDERSTAND ★ zwischen notstand und demokratie

gezeigt wird im ’schicksaal‘ der film „Berlin, 2.Juni ’67“ von Thomas Giefer und Hans-Rüdiger Minow,

danach gespräche mit RENA Giefer, RALF Reinders, CARLOS Antoniazzi und weiteren gästen.

im verlauf des späteren abends läuft im ‚cafe linie 1‘ ein film zu den blutigen tagen der urbanen aufstandsbekämpfung, des ausnahmezustands und der staatlichen repression in genua 2001 und es gibt infos zur organisierung gegen die welt der G20 z.b. in hamburg 2017.

diese veranstaltung steht auch im zusammenhang mit den berliner aktionstagen gegen die welt der G20 (hintergrundinfos: https://antig20berlin.noblogs.org/ ).

es gibt einen büchertisch von ’schwarze risse‘ und knastsolitresen für das buchprojekt „WEGE DURCH DEN KNAST“, hrsg. v. redaktionskollektiv c/o ‚Assoziation A‘. das buch ist ein umfassendes standardwerk und ratgeber für betroffene, angehörige und interessierte und ist für gefangene kostenlos.

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datum: 02.06.2017
zeit: 19 uhr
ort: DRUGSTORE / POTSE

DAS IST UNSER HAUS ★ eine geschichte der hausbesetzung

lesung mit BARBARA und KAI Sichtermann und weiteren gästen in zusammenarbeit mit ’schwarze risse‘ buchladenkollektiv sowie aktuellen infos zu den bedrohten jugend- und kulturzentren ‚Potse‘ & ‚Drugstore‘ und weiteren projekten.

es gibt einen büchertisch von ’schwarze risse‘ und knastsolitresen für das buchprojekt „WEGE DURCH DEN KNAST“, hrsg. v. redaktionskollektiv c/o ‚Assoziation A‘. das buch ist ein umfassendes standardwerk und ratgeber für betroffene, angehörige und interessierte und ist für gefangene kostenlos.

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datum: 03.06.2017
zeit: 16 uhr
ort: vor der KØPI

WIR BLEIBEN ALLE ★ für eine solidarische stadt!

COS-kundgebung und nach(t)feier ab 16 uhr

Buchvorstellung: Daniel Bensaid – Ein ungeduldiges Leben

Buchvorstellung und Lesung

Die radikale Linke im Frankreich der Nachkriegszeit

Am Beispiel der Autobiographie des libertären Leninisten Daniel Bensaïd

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Daniel Bensaïd schildert in seiner politischen Biographie den Werdegang der Neuen Linken in Frankreich und Lateinamerika. Diese ging und geht ganz andere Wege als die deutsche Linke – was das Buch jenseits des Biographischen zu einer erhellenden Lektüre macht.

Der Aktivist und Philosoph erzählt hier seine packende politische Biographie, in der sich Individuum und Kollektiv, Theorie und Praxis überschneiden, widersprechen und versöhnen. Das „Ich“ und das „Wir“, die persönlichen und die geteilten Erfahrungen, zeugen von einem politischen Leben, das im Frankreich der 60er Jahre beginnt.

Die Jugend in einem von den Spanischen Republikanern geprägten Toulouse, der Beginn der 68er-Bewegung in der französischen Provinz und in Paris, die schmerzhafte Erfahrung der argentinischen Linken, die Neulektüre von Marx: Unterschiedlichste Facetten eines bewegten Lebens. Aus der Perspektive eines Akteurs blicken wir auf weltweite politische Ereignisse wie der Algerienkrieg und die antikoloniale Solidaritätsbewegung dagegen, die durch den Protest gegen den Vietnamkrieg weiter befeuert wurde. Daraus entstand in Frankreich eine Linke, die im Mai 1968 in Frankreich eine fast revolutionäre Situation provozierte. Dennoch handelt es sich nicht um eine nostalgische Rückschau auf längst vergangene Zeiten. Greifbar wird dies im mehr den je notwendigen antifaschistische Kampf gegen Strömungen wie den Front National, der Bensaïds Bericht auch für die heutige politische Situation bedeutsam macht.

Michael Koltan (Archiv für soziale Bewegungen Freiburg), und Elfriede Müller (Übersetzerin des Bandes/ jour fixe initiative berlin) stellen die Auseinandersetzungen der französischen radikalen Linken von 1960-2010 vor und lesen entsprechende Auszüge aus der Autobiographie.

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Mittwoch, 31. Mai 2017, 20.00 Uhr

Mehringhof

U Mehringdamm

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

Buchvorstellung: Momotombo am 28.04.17

Buchvorstellung und Gespräch zum Roman „Momotombo“

mit

Elisabeth Erdtmann

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Nicaragua 19. Juli 1979: die Diktatur fällt, die Sandinistische Befreiungsfront FSLN übernimmt die Macht. Die Revolution führt zum Entstehen einer breiten Solidaritätsbewegung, zu Tausenden machen sich Linke wie Christen nach Nicaragua auf, um den Neubeginn des Landes zu unterstützen, während die Regierung der USA mit einer Militärintervention droht.

Auch Julia, eine desillusionierte westdeutsche Linke, ergreift begeistert die Chance für einen persönlichen Neuanfang und begibt sich auf Einladung des nicaraguanischen Frauenverbandes in ein abgelegenes Dorf, um mit den Frauen des Dorfes eine Kooperative aufzubauen.

Am Leben verschiedener Frauengestalten entwirft der Roman das Bild dieser atemlosen Zeit des Umbruchs wie der Gegenbewegung in Gestalt des Terrors der von den USA finanzierten contras. Darüber hinaus wird Ringo Gottsleben Fragen über die nachrevolutionäre Entwicklung in Nicaragua beantworten.

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Freitag, 28. April 2017, 20.00 Uhr

Mehringhof

U Mehringdamm

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

Reinisch, Dieter: Die Frauen der IRA

Cumann na mBan und der Nordirlandkonflikt 1968–1986

Nordirland durchlebte den längsten und blutigsten Konflikt in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Sommer 1969 führten die brutale Niederschlagung von Bürgerrechtsmärschen, Pogrome gegen die katholische Minderheit und Attentate zur Entsendung der britischen Armee. Der Krieg sollte fast 30 Jahre andauern und über 3000 Menschen das Leben kosten. Im Jahr 1998 fand er mit einem Waffenstillstand sein – vorläufiges? – Ende.

Als Kriegsparteien kämpften auf der einen Seite die britische Armee, die nordirische Polizei und loyalistische Paramilitärs. Ihnen gegenüber standen republikanische Gruppierungen, die das Ziel einer ungeteilten demokratisch-sozialistischen Republik Irland verfolgten. Die bedeutendste militärische Organisation aufseiten der Republikaner war die Irisch-Republikanische Armee (IRA). Neben der männlich-dominierten IRA existierte jedoch auch eine irisch-republikanische Frauenorganisation namens „Cumann na mBan“ („Organisation der Frauen“).

Das vorliegende Buch ist die erste Studie über die Frauen­organisation der IRA während des Nordirlandkonflikts. Dieter Reinisch greift dabei auch auf über zwei Dutzend Interviews mit Aktivistinnen der Cumann na mBan zurück, die er selbst führte. Er beschreibt ihren Wandel von einer IRA-Hilfsorganisation in den 1960er-Jahren zu einer effektiven Frauenarmee in den 1970er-Jahren und schließlich ihre darauffolgende Kaltstellung durch die IRA-Führung.

 

 

 

Promedia   Verlag                                                     208 Seiten                                              20,00 €

Reparationsschuld :Buchvorstellung und Diskussion mit Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner

Reparationsschuld

Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und            Europa


Buchvorstellung und Diskussion mit Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner

In den derzeitigen Verhandlungen der Europäischen Zentralbank, der EU -Kommission und des Internationalen Währungsfonds mit Griechenland über die Fortsetzung des Schuldendienstes fordert vorrangig Deutschland weitere Maßnahmen, die anhaltend zu Verarmung und wirtschaftlicher Ruinierung führen. Die eigenen Schulden infolge von Krieg, Vernichtung und Besatzung in den Jahren 1941 bis 1944 sind dabei längst unter den Tisch gekehrt. Die heutigen Gläubiger- und Machtverhältnisse sind jedoch ohne die Geschichte nicht denkbar. Nach dem Krieg wurde alles getan, um die offenen Forderungen nach Reparationen und Entschädigungen zahlreicher Opfergruppen und Länder abzuwehren. So auch die von Griechenland, das bis auf den heutigen Tag Entschädigungen für die Opfer der Massaker und für die Ausplünderung seiner Volkswirtschaft einfordert.

Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner analysieren in diesem Arbeits- und Dokumentenband die Kontexte, die strategischen Optionen und Taktiken des deutschen Vorgehens, die in der Ausklammerung der Reparationsfrage aus dem De-Facto-Friedensvertrag von 1990 („Zwei-plus-Vier-Vertrag“) kulminierten.

 

Donnerstag • 6. April 2017

• 19:00 Uhr im DGB-Haus Berlin

• Wilhelm-Leuschner-Saal

• KeithstraSS e 1/3

• 10787 Berlin

Eintritt frei!

Veranstalter: Initiative Deutschlands unbeglichene Schuld(en), DGB Berlin-Brandenburg, Berliner Gesellschaft für Faschismus- und Weltkriegsforschung e. V.,

Buchladen Schwarze Risse und Metropol Verlag

Karl Heinz Roth, Hartmut Rübner : Reparationsschuld

Karl Heinz Roth, Hartmut Rübner

Reparationsschuld

Hypotheken der deutschen Besatzungsherrschaft in Griechenland und Europa

Die Reparationsfrage ist nach wie vor ein brisantes und umstrittenes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Während die großen Siegermächte in den ersten Nachkriegsjahren umfangreich entschädigt wurden, gingen die kleineren Länder Europas und zahlreiche Opfergruppen weitgehend leer aus. Zu ihnen gehörte auch Griechenland, das bis auf den heutigen Tag Entschädigungen für die Opfer der Massaker und die Ausplünderung seiner Volkswirtschaft einfordert. Einer umfassenden, alle ehemals besetzten Länder und alle Opfergruppen einschließenden Kriegsentschädigung hat sich die deutsche Machtelite bis heute verweigert.

 

 

Karl Heinz Roth und Hartmut Rübner analysieren in diesem Arbeits- und Dokumentenband die Kontexte, die strategischen Optionen und Taktiken des deutschen Vorgehens, die in der Ausklammerung der Reparationsfrage aus dem De-Facto-Friedensvertrag von 1990 („Zwei-plus-Vier-Vertrag“) kulminierten.

Metropol Verlag                         645 Seiten                             29,90 €

The House That Race Built

 Original Essays by Toni Morrison, Angela Y. Davis, Cornel West, and Others on Black Americans and Politics in America Today

In these essays, brought together by the scholar Wahneema Lubiano, some of today’s most respected intellectuals share their ideas on race, power, gender, and society.The authors, including Cornel West, Angela Y. Davis, and Toni Morrison, argue that we have reached a crisis of democracy represented by an ominous shift toward a renewed white nationalism in which racism is operating in coded, quasi-respectable new forms.
vintage                            324 pages                                19,00 €

If They Come in the Morning … : Voices of Resistance

Edited by Angela Y. Davis
With race and the police once more burning issues, this classic work from one of America’s giants of black radicalism has lost none of its prescience or power
One of America’s most historic political trials is undoubtedly that of Angela Davis. Opening with a letter from James Baldwin to Davis, and including contributions from numerous radicals such as Black Panthers George Jackson, Huey P. Newton, Bobby Seale and Erica Huggins, this book is not only an account of Davis’s incarceration and the struggles surrounding it, but also perhaps the most comprehensive and thorough analysis of the prison system of the United State.Since the book was written, the carceral system in the US has seen unprecedented growth, with more of America’s black population behind bars than ever before. The scathing analysis of the role of prison and the policing of black populations offered by Davis and her comrades in this astonishing volume remains as pertinent today as the day it was first published.

Featuring contributions from George Jackson, Bettina Aptheker, Bobby Seale, James Baldwin, Ruchell Magee, Julian Bond, Huey P. Newton, Erika Huggins, Fleeta Drumgo, John Clutchette, and others.

verso books                                                       288 pages                                              12,00 €

Undercover (…remember Mark Kennedy!!)

Die Geschichte der britischen Geheimpolizei

Sie brechen das Gesetz. Sie schlafen mit dem Feind. Sie schwängern politisch aktive Frauen, damit sie in der Bewegung glaubwürdiger wirken. Dieses Buch der beiden Guardian-Journalisten Rob Evans und Paul Lewis erzählt die Geschichte des Undercover-Einsatzes von verdeckten Ermittlern gegen Protestbewegungen der letzten 40 Jahre in Grossbritannien und dokumentiert ihre skrupellosen Vorgangsweisen, Methoden und Techniken.

«Revolutionäre Zeiten riefen nach revolutionären Lösungen. Der radikale Plan war nichts weniger als ein neues Konzept der Polizeiarbeit. Beamte des Special Branch sollten sich in Aktivisten verwandeln und mehrere Jahre mit ihrer falschen Identität leben. Während der gesamten Zeit der verdeckten Ermittlungen würden sie keine Uniformen tragen und überhaupt keinen Fuss in ein Kommissariat setzen, ausser natürlich, falls sie in ihrer Rolle als Aktivisten verhaftet werden würden. Dann würden sie sich schreiend, tretend und in Handschellen abführen lassen. Die verdeckten Ermittler würden mit falschen Ausweisen ausgestattet sein, ihre Haare lange wachsen lassen und mit einem radikalen politischen Milieu verschmelzen, um mit Informationen über sämtliche Verschwörungen zurückzukommen.»

 

Unbedingt lesen!

 
bahoe verlag                                                               288 Seiten                                16,00 €

Buchvorstellung: INSIDE FUKUSHIMA Reportage aus dem Innern der Katastrophe

LESUNG & GESPRÄCH
mit
Tomohiko Suzuki
INSIDE FUKUSHIMA
Reportage aus dem Innern der Katastrophe

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Der investigative Journalist Tomohiko Suzuki nutzte die Kanäle der japanischen Mafia, der »Yakuza«, um wenige Wochen nach der Havarie des Atomkraftwerks im März 2011 in Wallraff ’scher Manier als Arbeiter bei den Aufräumarbeiten eingesetzt zu werden. In seiner Reportage deckt er die Verbindungen zwischen der japanischen Atomindustrie und der Yakuza auf, ermöglicht verstörende Einblicke in das unmittelbare Geschehen auf dem AKW-Gelände und berichtet von Erlebnissen mit Firmen- und Yakuza-Bossen, den Arbeitern vor Ort und dem Arbeitsleben in der verbotenen Zone.

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»Was lief wirklich im Atomkraftwerk Fukushima? Ein Undercover-Reporter riskierte sein Leben, um das herauszufinden. Ein expolosives Buch«, The Telegraph.

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Darüber hinaus wird Sebstian Pflugbeil, Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, aktuelle Infos zur Situation der AKWs von Fukushima geben.

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Lesen wird Richard Schnell, Schauspieler.

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Montag, 13. März 2017 | 20 Uhr
Mehringhof
Versammlungsraum / Gneisenaustr. 2a
Gesellschaft für Strahlenschutz| Assoziation A
Mehringhof e.V.
Deutsch-Japanisch & vice versa – Eintrit frei!

Freitag, 27.1.2017: Buchvorstellung Schwule Sichtbarkeit-schwule Identität

Schwule Sichtbarkeit-schwule Identität            Kritische Perspektiven

Buchvorstellung und Diskussion mit den Autoren Zülfukar Cetin und Jürgen Voß

Vorangetrieben von »Schwulen« selbst wurde seit dem 19. Jahrhundert das Konzept schwuler Identität durchgesetzt. Noch heute gelten »Sichtbarkeit« und »Identität« weithin als Schlüsselbegriffe politischer Kämpfe Homosexueller um Anerkennung und Respekt. Jedoch wird aktuell immer deutlicher, dass auf diese Weise ein Ordnungsregime entsteht, das auf Geschlechternorm, Weißsein, Bürgerlichkeit und Paarbeziehung basiert. So werden beispielsweise Queers of Color und Queers mit abweichenden Lebensentwürfen marginalisiert.

Die Autoren des vorliegenden Bandes hinterfragen die Gewissheit, dass eine einheitliche schwule Identität existiert, aus unterschiedlichen Perspektiven: bewegungsgeschichtlich, wissenschaftstheoretisch und mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Auseinandersetzungen um Homonationalismus und rassistische Gentrifizierung.

 

 

Gay Visibility – Gay Identity. Critical Perspectives

In the 19th century »gays« themselves pushed forward the concept of gay identity. Until today »visibility« and »identity« count as key terms in the homosexuals’ fights for recognition and respect. Recently it has become increasingly clear, however, that these concepts support a regime of order based on gender norms, whiteness, bourgeois ideals and the predominance of the couple, thus marginalizing, among others, queers of color and queers with alternative lifestyles.

The authors of the book question the existence of a single gay identity from different perspectives: the history of the gay movement, the philosophy of science, and the analysis of current social controversies about homo-nationalism and racist gentrification.

 

Freitag, den 27.Januar 2017

20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a in Berlin

U-Bahn Station Mehringdamm

 

Eintritt frei!

Buchvorstellung und Diskussion „Familismus“ mit Gisela Notz am 16.1.2017

Familismus bezeichnet die weitgehende Identität von Familie und Gesellschaft. Danach bildet das System aller Familien das Gemeinwesen. Familismus ist auch die Überbewertung des familiären Bereichs als Quelle für soziale Kontakte. In familistischen Gesellschaften – dazu gehört die Bundesrepublik Deutschland ─ gilt die Familie als Dreh- und Angelpunkt aller sozialen Organisationen.
Selbst in das in frauenpolitischer Hinsicht fortschrittliche Grundgesetz für die BRD wurde 1949 der Familismus eingeschrieben, indem die Auffassung von der Familie als wichtigster Baustein einer Gesellschaft aufgenommen wurde und somit eine konservative Familienideologie, die Frauen und Männern eindeutige Rollen zuwies und die bis heute wirkt, verfestigt wurde. Erst die neue Frauenbewegung entwickelte Gegenkonzepte, die heute allerdings zu verblassen scheinen. Staatliche Familienpolitik fördert nach wie vor die traditionelle mit Vater, Mutter und Kind(ern) «normalbesetzte» Kleinfamilie in der Kinder erzogen und pflegebedürftige Menschen versorgt werden sollen. Die soziale Realität hat sich längst von diesem ideologischen Gemälde entfernt.
In der Einführung geht es zunächst um eine historische Rekonstruktion exemplarischer Theorien und Praxen, die zu jenem ideologisierten Familienverständnis führen, das auf das «Gemeinwohl» abzielt, faktisch aber alle Menschen ausschließt, die nicht zu einer Familie gehören und Frauen zu rechtlosen Wesen macht. Am Ende steht die Frage, ob es sinnvoll ist, ein kritikwürdiges System weiter auszuweiten, indem sich häufende Zusammenlebensformen durch vom Staat verordnete Gesetze «normalisiert» werden und damit wiederum andere daran gemessen und ausgegrenzt werden, wenn sie sich nicht in die familiale «Ordnung» fügen.

 

Die Veranstaltung wird moderiert von Inga Nüthen

 

Zur Autorin:

Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin, Historikerin und Autorin. Sie lebt und arbeitet in Berlin und beschäftigt sich mit der Geschichte der ArbeiterInnen- und Frauenbewegungen und schreibt darüber; aber auch über viele aktuelle Themen, wie Arbeitsmarkt-, Sozial- und Familienpolitik, sexuelle Selbstbestimmung und Alternative Ökonomie. Seit 15 Jahren bringt sie den historischen Wandkalender „Wegbereiterinnen“ heraus, der über die Bundesrepublik hinaus bekannt geworden ist.

 

 

Montag, den 16.Januar 2017

20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

metro-station Mehringdamm

 

Eintritt frei!

„Mit Baumhäusern gegen Bagger“

Geschichten vom Widerstand im rheinischen Braunkohlerevier

Der Hambacher Forst, Mitteleuropas letzter „Urwald“, wird gerodet durch Europas größten Klimakiller – RWE.
Die Folgen des rheinischen Braunkohlereviers sind verheerend: Zwangsumsiedlungen, Bergschäden, Feinstaub-Belastungen, Verlust von Kulturerbe, Menschenrechtsverletzungen, Klimawandel und Flucht.
Um dem ein Ende zu setzen, besetzten im April 2012 Umweltaktivist*innen den bedrohten Wald. In diesem Buch erzählen sie ihre Geschichten von Nächten in Baumhäusern, Baggerblockaden und dem Versuch ein alternatives Leben in dieser zerstörerischen Gesellschaft zu verwirklichen.

 

„Ursprünglich sollte es nur ein Zine, also eine kleine Broschüre, werden. Doch jetzt sind so viele interessante Texte zusammen gekommen, dass wir beschlossen haben daraus ein Buch zu machen.“

 

Aus dem Inhalt:

Warum ist der Hambacher Forst so besonders? Wo liegt der Unterschied zwischen legitim und legal? Wie lassen sich Sabotage und direkte Aktionen moralisch begründen? Wie fühlt es sich an aus einem Baumhaus geräumt zu werden, in dem man monatelang gelebt hat? Und wie kann man mit Polizeigewalt umgehen?

 

 

Packpapier-Verlag                                           16,00 €                                                    195 Seiten