Hallo liebe Leute, wir brauchen eure Unterstuetzung und eure praktische Solidaritaet! Wir schreiben euch aus der von Bullen belagerten Rigaer94 aus Berlin. Vor 2 Wochen drangen die Cops in den fruehen Morgenstunden mit einem Grossaufgebot in unser Haus ein. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine weitere Razzia handelte, sondern um die Raeumung der Kadterschmiede (der selbstverwalteten Kneipe im Erdgeschoss) unserer Werkstatt sowie der Dachboeden im Hinter/ und im Vorderhaus. Mit den Bullen kamen Bauarbeiter und Securitys. Die Bauarbeiter begannen auch sofort mit ihrer Arbeit. Unsere Haustueren wurden ausgebaut, alle Barrikaden zerstoert, der Hof wurde leer geraeumt, alle Fahrraeder, die nicht angeschlossen waren, wurden von den Bullen einkassiert, unser Garten wurde verwuestet, uns wurde Unmengen an Baumaterial, Werkzeuge und anderen privaten Kram gezockt, etc... Nun haben wir seit 2 Wochen pausenlos Bullen und Securities im Haus. Es haengt von der Laune des Einsatzleiters ab, ob wir Gaeste mit ins Haus bringen koennen und ob diese ihren Ausweis vorzeigen muessen oder nicht. Meist sind nur die Rigaer94 und die zwei Nachbarhaeuser durch Hamburger Gitter abgesperrt. Wenn die Lage etwas angespannter ist, wird aber auch gerne wieder die ganze Strasse dicht gemacht. Das bedeutet, dass alle Anwohner innen Umwege gehen oder ihren Ausweis vorzeigen muessen. Es kommt immer wieder zu gewalttaetigen Uebergriffen durch Bullen und Securities. Vor allem fuer die nicht cismaennliche Bewohner innen, welche regelmaessig sexistischer Anmache ausgesetzt sind und fuer die Menschen aus dem Vorderhaus, die Bullen und Secus permanent direkt vor ihrem Fenster stehen haben, ist die Situation besonders beschissen. Gerade ist nicht abzusehen, wie lange die Bullen unsere Strasse belagern wollen. Wir aus den Hausprojekten, gemeinsam mit einem gar nicht so kleinen Teil der Nachbarschaft, sind jedenfalls scheisse wuetend! Besonders widerwaertig ist, dass die Begruendung fuer die Raeumung der Schmiede ist, dass Wohnraum fuer Gefluechtete geschaffen werden soll. Dabei mussten illegalisierte Mitbewohner innen unsere Haeuser gerade wegen der massiven Bullenpraesenz und den staendigen Kontrollen, die uns schon seit Monaten plagen, verlassen, da die Bedrohung einfach zu gross wurde. Im Kiez gibt es Leerstand und etliche Ferienwohnungen, bewohnbarer Raum wird abgerissen, um Eigentumswohnungen zu bauen. Das Argument, Wohnraum fuer Gefluechtete schaffen zu wollen, ist unserer Meinung nach einfach eine glatte Luege, ein Versuch uns zu spalten und in die Ecke zu draengen. Wir werden weiter kaempfen, bis wir unsere Raeume wieder haben und die Bullen sich verpissen, aber dafuer brauchen wir eure Unterstuetzung. Uns geht es nicht nur um die Rigaer94, sondern alle bedrohten Projekte in Berlin und anderswo. Und ebenso geht es uns um den Kampf gegen Rassismus, Lager, Abschiebung, Polizeigewalt, Gentrifizierung und den Rest der Gesamtscheisse, die uns und vor allem den Menschen, die nicht so viele Privilegien besitzen wie wir, das Leben schwer machen. Hier ist in den letzten Monaten eine widerstaendige und solidarische Nachbarschaft entstanden, wir moechten dies weiter vertiefen und staerken. Gerade muessen wir aber jeden Tag mit der Bullenpraesenz umgehen und uns nicht unterkriegen lassen. Das raubt uns Unmengen an Energie. Wir bitten euch desshalb darum...Kommt zur Demo am Samstag den 09.07. (https://linksunten.indymedia.org/en/node/183427), schreibt einen Aufruf, schickt uns eine kleine Grussbotschaft, macht Soliaktionen oder das was euch sonst noch so einfaellt. Helft uns, Druck auf der Strasse aufzubauen, kritische Debatten anzuregen und diese ganze Scheisse durchzustehen! Leitet diese Nachricht auch gerne an befreundete Projekte, Gruppen oder Einzelpersonen weiter. Wir sehn uns auf der Strasse! Love peace and riot! Eure Rigaer 94