Lesung und Diskussion mit der Autorin Franziska Bruder:
„Das eigene Schicksal selbst bestimmen“
Fluchten aus Deportationszügen der „Aktion Reinhardt“ in Polen
Von März 1942 bis Herbst 1943 wurden 1,5 Millionen Juden und Jüdinnen, die meisten davon ehemalige polnische Staatsangehörige,
zumeist per Zug in die NS-Vernichtungslager Treblinka, Bełżec und Sobibór deportiert und dort ermordet.
Nachdem die Funktion der Lager bekannt geworden war,
bereiteten sich viele Jüdinnen und Juden auf die Flucht vor
und sprangen unter Lebensgefahr aus den schnell fahrenden und schwer bewachten Todeszügen.
Franziska Bruder zeichnet anhand der Biografien von jüdischen Springerinnen und Springern und ihrer Kameraden nach,
wie mutig und schmerzhaft die Entscheidung zu springen für Mütter und Väter, Kinder, Enkel, Geschwister, Geliebte, Freunde und Freundinnen, Genossinnen und Genossen war – denn fast immer bedeutete die Flucht, geliebte Menschen zurücklassen zu müssen.
Die Voraussetzungen der Flucht und ihre Realisierung, über die Situation in den Waggons werden
ebenso skizziert wie das Überleben in der langen Zeit bis zum Kriegsende – in Verstecken,
bei Partisanen oder getarnt als christliche Polen.
Dienstag ,10. Dezember 20.00Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a/Mehringhöfe
Metro-Station Mehringdamm