„NO to the Wall of Shame“-Migrantische Kämpfe in Calais
Die Auswüchse der prekären europäischen Einwanderungspolitik manifestieren sich nicht nur im Mittelmeer sondern auch mitten im Herzen Europas. Mit seiner spezifischen geographischen Lage ist Calais seit mehr als 20 Jahren ein Brennpunkt für Auseinandersetzungen und Konflikte um Grenzen und Bewegungsfreiheit im Zuge der sich immer mehr verschärfenden europäischen Migrationspolitik. Jährlich durchqueren mehrere tausend Migrant_innen die Stadt. Sie kommen aus Ländern wie Sudan, Eritrea, Syrien oder Afghanistan. Von hieraus hoffen sie auf eine Gelegenheit, versteckt in oder unter einem LKW nach Großbritannien übersetzen zu können, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Bis ihr Versuch gelingt , vergehen oft mehrere Monate, während denen sie starker Polizeirepression ausgesetzt sind. Mit Hunden, Herzschlagdetektoren, LKW-Röntgengeräten und Atemluftscannern machen Grenzschützer auf beiden Seiten des Ärmelkanals Jagd auf Migrant_innen. Gleichzeitig macht seit einigen Jahren die rechtsextreme Bürgerbewegung „Sauvons Calais!“(zu deutsch: „Retten wir Calais“) gegen die Migrant_innen mobil.
Der langjährige Aktivist Philippe Wanneson, sowie ein/e Aktivist_in der no-border-Gruppe Calais berichten an diesem Abend über die gegenwärtige Situation, sowie Solidarität, Unterstützung und migrantischen Aktivismus.
Begleitend zeigen Student_innen des Studiengangs Raumstrategien der Kunsthochschule Weissensee Arbeiten, die aus ihrer einwöchigen Recherche heraus im Juni 2014 in Calais entstanden sind.
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Dienstag, den 3.Februar 2015 um 19:00 Uhr
Versammlungsraum im Mehringhof
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
U-Station Mehringdamm
Veranstaltet von borderline-europe und Buchladen Schwarze Risse