Renato Curcio: Das virtuelle Reich

Die Kolonialisierung der Fantasie und die soziale Kontrolle

 

Einige Firmen wie Google und Facebook, die vor fünfzehn Jahren noch nicht einmal existierten, stellen heute die mächtigsten Oligarchien des weltweiten, digitalen Kapitalismus dar. Der Internetzugang bildet das Gerüst, seine täglich bis zu drei Milliarden Nutzer die Belegschaft. Die neue digitale Technologie ist heute bereits ein fixer Bestandteil des Alltags, sie leitet und kontrolliert alle Aspekte des sozialen Lebens, vom Arbeitsplatz bis zu den Tempeln des Konsums.
Eine neue und kaum spürbare Unterwerfung des virtuellen Menschen entsteht durch die naive Verbreitung von Nachrichten, Fotos, Selfies und Wünschen auf Plattformen und sozialen Netzwerken. Der virtuelle Mensch trägt durch seine eigene Praxis zur Stärkung der Herrschaft des neuen Reiches bei.
Dieses Buch reflektiert gesellschaftliche Veränderungen, zeigt wie diese Oligarchie und diese neue Technologie unsere Vorstellungskraft im Sinne des ökonomischen Profits und der sozialen Kontrolle begrenzt und kolonialisiert. Wir kennen die längerfristigen Folgen dieses neuen Entwicklungsschrittes der kapitalistischen Produktionsweise noch nicht. Stattdessen scheint es uns notwendig, die Praktiken zur Entkolonialisierung unserer Fantasie zu verbreiten.

 

bahoe-books                   120 Seiten                           14,00 €