Buchvorstellung: Max Henninger „Armut, Arbeit, Entwicklung“ am 26. Juni

Buchvorstellung und Diskussion:

Max Henningers Buch »Armut, Arbeit und Entwicklung« enthält Texte, die seit 2009 erschienen sind. Der Einstieg ist den historischen Bezugspunkten gewidmet, auf die sich Henninger und die von ihm wesentlich geprägte Zeitschrift Sozial.Geschichte Online beziehen. Sehr lebendig wird dort die Geschichte des italienischen Operaismus nachgezeichnet. Drei Texte widmen sich unterschiedlichen Facetten der Frage nach der Geltung Marx’scher Kategorien. Deutlich wird Henningers Kritik an einem werttheoretischen Modell der Ausbeutung von Arbeit, das wichtige Formen von nicht als Lohnarbeit erscheinenden Tätigkeiten unberücksichtigt lässt. Dass Entwicklung bis heute mit Inwertsetzung gleichgesetzt wird, produziert nicht zuletzt auch blinde Flecken in den politischen Modellen, mit denen soziale Kämpfe erklärt und verallgemeinert werden. Auch die weiteren Texte des Bands stellen eine notwendige Revision linker Lieblingstheoretiker vor, so etwa die Kritik an der Krisentheorie von Engels. Im letzten Teil des Buchs versammeln sich schließlich Texte, die die Perspektive noch einmal erweitern – auf die Debatte zu Urbanisierung und Transnationalisierung sowie zu technologischen Revolutionen. Am Ende steht dann die Wiederentdeckung eines Textes des Situationisten Guy Debord. Das Buch ist eine Weltreise durch den Marxismus der 2000er Jahre, kombiniert mit einer profunden Kenntnis theoretischer Debatten. Max Henninger wird uns, fokussiert auf einzelne Themen, einen Einbilck in sein tolles Buch geben.

.

Montag, 26. Juni 2017, 20.00 Uhr

Mehringhof

U Mehringdamm

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a