Aufstand in Hongkong – Bericht zu den aktuellen Kämpfen am 6.12.2019

 

Ein Augenzeugenbericht (mit Videos und Fotos) von Ralf Ruckus

Am 18. November 2019 kam es in Hongkong zu stundenlangen Straßenschlachten zwischen der Polizei und mehreren Tausend Protestierenden. Unmittelbarer Auslöser war die Umzingelung der besetzten Polytechnischen Universität durch die Polizei seit dem Vortag und das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung. In der Woche davor war der Berufsverkehr tagelang blockiert oder behindert worden, in der Innenstadt demonstrierten täglich Tausende Büroangestellte und besetzten Straßenkreuzungen, Universitäten wurden besetzt und in mehreren Vorstädten kam es zu Ausschreitungen. Dies ist der letzte Höhepunkt einer Aufstandsbewegung, die vor sechs Monaten entstand. Sie richtet sich gegen den zunehmenden Einfluss des rechten, autoritären Regimes der Kommunistischen Partei Chinas in der Stadt sowie die örtliche Regierung und Polizei und fordert eine Demokratisierung Hongkongs. Ein großer Teil der Bevölkerung der Stadt unterstützt die Bewegung und auch den „schwarzen Block“ der Jugendlichen, der sich mit Molotowcocktails gegen die Angriffe der Polizei mit Tränengas und Gummigeschossen zu Wehr setzt. Ralf Ruckus wird über den Aufstand, die Zusammensetzung, die Organisierungs- und Kampfformen sowie die Grenzen und Widersprüche der Bewegung berichten.

 

Freitag, 6.Dezember 20.00 Uhr

Schule für Erwachsenenbildung(SFE)

Gneisenaustr. 2a/Mehringhöfe

Metro-Station Mehringdamm

Eintritt: frei!

Kommt alle!

 

Buchvorstellung: „Das eigene Schicksal selbst bestimmen“ 10.12.2019

 

Lesung und Diskussion mit der Autorin Franziska Bruder:

„Das eigene Schicksal selbst bestimmen“

Fluchten aus Deportationszügen der „Aktion Reinhardt“ in Polen

Von März 1942 bis Herbst 1943 wurden 1,5 Millionen Juden und Jüdinnen, die meisten davon ehemalige polnische Staatsangehörige,

zumeist per Zug in die NS-Vernichtungslager Treblinka, Bełżec und Sobibór deportiert und dort ermordet.

Nachdem die Funktion der Lager bekannt geworden war,

bereiteten sich viele Jüdinnen und Juden auf die Flucht vor

und sprangen unter Lebensgefahr aus den schnell fahrenden und schwer bewachten Todeszügen.

Franziska Bruder zeichnet anhand der Biografien von jüdischen Springerinnen und Springern und ihrer Kameraden nach,

wie mutig und schmerzhaft die Entscheidung zu springen für Mütter und Väter, Kinder, Enkel, Geschwister, Geliebte, Freunde und Freundinnen, Genossinnen und Genossen war – denn fast immer bedeutete die Flucht, geliebte Menschen zurücklassen zu müssen.

Die Voraussetzungen der Flucht und ihre Realisierung, über die Situation in den Waggons werden

ebenso skizziert wie das Überleben in der langen Zeit bis zum Kriegsende – in Verstecken,

bei Partisanen oder getarnt als christliche Polen.

Dienstag ,10. Dezember 20.00Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Mehringhöfe

Metro-Station Mehringdamm

Agustín Comotto : Simón Radowitzky – Vom Schtetl zum Freiheitskämpfer

 

Vorwort  der Mitherausgeberin Liliana Feierstein

Shimele – Die Zeit bewohnen
Tzedek, tzedek tirdof, Gerechtigkeit, Gerechtigkeit wirst Du nachgehen (Deut. 16,18) – dies ist
einer der von jüdischen Aktivisten meistzitierten Sätze der Thora und eine der Maximen, welche
die Propheten inspiriert. Ebenso könnte er das Lebensmotto von Simón Radowitzky gewesen
sein.
Hätte Agustín Comotto sich diese Geschichte ausgedacht, wäre er sicherlich dafür kritisiert
worden, maßlos zu übertreiben. Es scheint unglaubwürdig, dass so Vieles in einem Leben zusam-
menkommt (so viel Ungerechtigkeit, so viel Gewalt, so viel Kampf, so viel Treue den eigenen Ide-
alen gegenüber – so viel Schmerz in einem einzigen Körper). Man würde den Autor fragen, ob es
sinnvoll ist, all das (das jüdische Leben im russischen Zarenreich, die Pogrome, die anarchistische
Bewegung, die Arbeiterstreiks in Argentinien zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die Repression, die
Ermordung Demonstrierender, die politischen Gefangenen, das Attentat auf den Polizeichef von
Buenos Aires, das Strafgefängnis von Ushuaia, der spanische Bürgerkrieg, die Gefangenenlager für
die Republikaner in Frankreich, das mexikanische Exil) in einer einzigen Figur zu (ver)dichten.
Die Kritik würde diese Dichte, diese Überfülle an einschneidenden und radikalen Erlebnissen,
diesen nicht zu brechenden Idealismus, der über Jahrzehnte hinausgeht, über Grenzen, Sprachen,
Meere und Kontinente, dieses niemals und gegenüber niemandem zu brechen – nie auf die Knie
zu gehen, wie ein Symbol deuten. Eine Legende.
Aber die Geschichte von Simón Radowitsky ist real. Und darum auch so schwierig zu erzählen.
Comotto ist es – durch seine extrem kraftvollen und gleichzeitig feinfühligen Illustrationen sowie
einer durchdachten Komposition der Erzählung – meisterhaft gelungen. Natürlich beinhaltet jede
biographische Erzählung einen gewissen Anteil Fiktion. Comotto hat aber nicht nur die Statio-
nen der transnationalen Biographie von Radowitzky grundlegend recherchiert: ihm gelingt mit
außergewöhnlicher Sensibilität auch die Vermittlung der Radikalität dieser Lebensgeschichte,
changierend zwischen Rot und Schwarz (den Farben des Anarchismus, aber auch des Blutes und
des Todes). Noch mehr: Er begleitet uns und passt in gewisser Weise auf uns auf – und auch auf
Simón selbst – in den Momenten, in denen er sich poetischer Allegorien bedient, die uns helfen,
dies alles auszuhalten. Denn die Lektüre bewegt, anders kann man dieses Buch nicht lesen.
Simón Radowitzky ist für diejenigen von uns, die auf dem weit entfernten Flecken unseres
Globus, der sich República Argentina nennt, aufgewachsen sind, ein bekannter Name, der wie
ein Raunen nach russischem Schnee klingt, nach Feuerland, nach Anarchosyndikalismus, nach
Schmerz und Würde. Simón hat zwischen den Deckeln dieses Buches endlich einen Platz zum
Leben gefunden. Der Name von Ramón Falcón, Polizeichef von Buenos Aires – ein Mörder von
Indigenen und Arbeitern – ist noch heute in vier Straßen im Stadtraum von Buenos Aires prä-
sent. Aber die (Stadt)geographie ist arm, sie kennt nur drei Dimensionen. Doch Simón lebt in der
Vierten. Simón lebt in der Zeit.Die Zeit war immer ein Verbündeter der Juden. Sie ist ein Fluchtort. Sie ist aber vor allem die
Verheißung von der Gerechtigkeit, und dies ist ein kulturelles Element, unabhängig davon ob
man gläubig ist oder nicht. Simón beschloss, nicht auf die Gerechtigkeit zu warten, sondern – wie
im biblischen Gebot – ihr entgegenzugehen. Tzedek, tzedek tirdof. Beim Erzählen der Lebensge-
schichte hat Agustín Comotto es verstanden, auf Simóns Herz zu hören: auf das Pochen der Zeit.
Die Zeit mehr im Sinne des jüdischen Verständnisses – oder der Psychoanalyse – als im Sinne
von Chronos gebrauchend, springt er zwischen Vergangenheit und Gegenwart, dabei verwebt er
Motive, verbunden von unsichtbaren Fäden: Die Kosaken mit dem Polizeichef von Buenos Aires,
die Zeloten mit dem Recht, den Tyrannen in Argentinien zu töten und mit dem eigenen Leben
dafür zu bezahlen, die Irrenanstalt mit dem Strafgefängnis.
Wie die Zeitformen einer Sprache ist die Erzählung in drei Kapitel unterteilt. Dreihundert
Lichtpunkte und Eine Menschlichkeit im Aufbruch rahmen den Kern des Buches ein, welcher uns in
der Mitte Radowitzkys wahre Zeitform enthüllt: Simón. In der Zukunft leben.
Zwischen den Dokumenten im Archiv des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte, einem
Exilort der internationalen Geschichte des Anarchismus, steckt eine kleine Serviette (siehe Seite
271) mit ein paar Worten von Augustin Souchy – ein deutsch-jüdischer Anarchosyndikalist
(Weggefährte von Rudolf Rocker und Erich Mühsam, Schüler von Gustav Landauer). Souchy
kämpfte Seite an Seite mit Simón im spanischen Bürgerkrieg und ging später so wie er und
unzählige Republikaner ins Exil nach Mexiko. Als er vom Tod seines Freundes erfuhr, schrieb
Souchy auf einen so vergänglichen Alltagsgegenstand wie einer Serviette die Inschrift seines Gra-
bes: Simón Radovitzky (Raúl Gómez). Un hombre que toda su vida luchaba por la libertad y la justicia
(Ein Mann, der sein ganzes Leben lang für Freiheit und Gerechtigkeit kämpft/e). In Souchys
Formulierung des spanischen Satzes hat sich ein grammatikalischer Fehler eingeschmuggelt, der
auf dem Grabstein von den spanischen Muttersprachlern „korrigiert“ wurde. Denn die Zeitform
luchaba kann den Tod nicht aushalten. Spanisch braucht gegenüber dem Tod eine klare Grenze,
eine geschlossene Vergangenheit. Der Satz – und damit Simón – wurde also zu Un hombre que
toda su vida luchó por la libertad y la justicia – Einer, der gekämpft hat. Der Tod schließt das Kapitel
endgültig ab.
Die Inschrift auf dem Grabstein wurde dargestellt, wie in ein Buch geschrieben. Es ist offen –
wie die Zeit. Mit seinem sprachlichen Fehler hat es Souchy geschafft, das Unmögliche zu be-
nennen: das Herz der Zeit, Simóns Zuhause. Und gegen alle grammatikalischen und physischen
Regeln: Simón, Bewohner der Zukunft und der Verheißung, kämpft weiter. Tzedek, tzedek tirdof.

Liliana Ruth Feierstein, Buenos Aires, im Winter 2019

 

bahoe books                                                     280 Seiten                                    26,00 €

Adnan Keskin : Unbedingt blau

Blau ist für Sahin der Inbegriff von Freiheit. Von ihr träumt er im Gefängnis genauso intensiv wie von Gönül, die er liebt. Er nimmt alles in Kauf, um die Freiheit wiederzuerlangen, steckt Mitgefangene mit seiner Freiheitsliebe an und gräbt einen Tunnel, dem Licht entgegen, der Freiheit entgegen, dem Blau entgegen… Und beim nächsten Gefängnisaufenthalt gleich einen zweiten Tunnel… Unbedingt Blau ist nicht nur eine abenteuerliche Fluchtgeschichte, sondern auch ein Zeitdokument, das einen Einblick in die 1970er und 1980er Jahre der Türkei ermöglicht, für die, die sie nicht selbst erleben mussten. Es beschreibt, kritisch, aber auch selbstkritisch, die seelische Verfassung und die Beweggründe jener Jugend, die sich von den Ideen der Linken angezogen fühlte und die Welt retten wollte, oder zumindest das Land…

Aus dem Türkischen von Hülya Engin

 

 

bahoe books                                                          372 Seiten                                         18,00 €

Lesung :*Unbedingt blau // İlle de Mavi // Adnan Keskin* am 21.November im Familiengarten

Lesung in deutscher und türkischer Sprache mit Dogan Akhanli, Nese Keskin, Martin Rapp

  Adnan Keskins autobiografischer Roman ist ein beeindruckendes literarisches Werk über den Aufbruch der revolutionären Bewegung in den Siebziger- und Achtzigerjahren, die Niederlage nach dem Putsch vom 12. September 1980 und den kollektiven Widerstand gegen das Gefängnissystem in der Türkei. Blau ist für Sahin der Inbegriff von Freiheit. Von ihr träumt er im Gefängnis genauso intensiv wie von Gönül, die er liebt.

Adnan Keskin’den, Köln’e miras bıraktığı “İnsan Hakları Festivali” ve anı-roman türünde yazdığı İLLE DE MAVİ kaldı. Yakın döneme tanıklık eden kitabıyla, geçmişimize ve hayallerimize renk veren Adnan Keskin’in karanlık dehlizlerdeki macerasına eşlik ederken bizler, renkten renge akan hikâyenin sonunda, hasretin, özgürlüğün ve aşkın renginin İLLE DE MAVİ olması gerektiğine hak verir, duran kalp atışlarının da aynı renkte olduğunu içimiz burkularak hatırlarız.

21. November, 19:00 Uhr
Familiengarten (Aile Bahçesi)
Oranienstraße 34, 10999 Berlin

Buchvorstellung und Diskussion: Gabriele Dietze Sexueller Exzeptionalismus

Moderation: Julia Roth

Ein zentrales Motiv der Abwehr von Migration insbesondere aus islamisch geprägten Ländern ist die Annahme einer generellen sexuellen Rückständigkeit und Gefährlichkeit von Migrant_innen. Dem setzt der dominante Diskurs eine überlegene okzidentale sexuelle Moderne entgegen – einen »sexuellen Exzeptionalismus«. Gabriele Dietze dekonstruiert diese sexualpolitisch fokussierte Charakterisierung von Migration als Strategie, die eine emotionalisierte ›Politik der Angst‹ nutzt, um einen ethno-nationalistischen Diskurs voranzutreiben. Sie stellt damit ein neues Begriffsrepertoire zur Verfügung, das in die männlich dominierte Rechtspopulismusforschung interveniert.

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Freitag, den 15.11.2019 | 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

U-Bahn Mehringdamm

Eintritt frei

Buchvorstellung & Gespräch: Der lange Abschied von der weißen Dominanz mit Charlotte Wiedemann

Bürger*innen-Asyl Berlin und der Buchladen ‘Schwarze Risse’ laden für den 20. November zu einer Benefiz-Lesung für Bürger*innen-Asyl Berlin ein.
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Kurze Info über Bürger*innen-Asyl Berlin.
Anschließend Buchvorstellung und Diskussion mit Charlotte Wiedemann,
Der lange Abschied von der weißen Dominanz

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Über mehrere Jahrhunderte hat sich eine weiße Minderheit weite Teile der Welt gewaltsam angeeignet, Millionen von Menschen grausam unterdrückt, ausgebeutet und erniedrigt. In einer systematischen Abwertung anderer Kulturen wurde und wird immer noch europäisches Denken selbstgefällig zum Maßstab erkoren und als universell gültig betrachtet. Diese weiße Dominanz beginnt zu bröckeln. Charlotte Wiedemann begibt sich in ihrem Buch auf eine weitverzweigte Spurensuche. In vielen Facetten zeichnet sie das Bild eines tief verwurzelten Rassismus und sie bringt uns Zeichen eines Umbruchs nahe: Migrantische Stimmen werden im Einwanderungsland Deutschland lauter. Die Machtkonstellationen in der Welt verschieben sich. In vielen Ländern des globalen Südens finden Prozesse der Selbstermächtigung, der Emanzipation von der weißen Dominanz statt. Charlotte Wiedemanns Buch – eine anregende Spurensuche, in der sie viele Fragen aufwirft und auf einfache Antworten verzichtet. Sie hält ein Plädoyer für eine radikale Erinnerungsarbeit und die Infragestellung unserer vielfältigen Privilegien. Auch linke Reflexion ist nicht frei von blinden Flecken. Lassen wir uns von der Autorin anregen, uns anderen Sichtweisen auf die Welt respektvoll und neugierig zu öffnen.
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Mittwoch, den 20.11.2019 | 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

U-Bahn Mehringdamm

Eintritt frei

Buchvorstellung: Ulrike Heider Der Schwule und der Spießer. Provokation, Sex und Poesie in der Schwulenbewegung

Moderation : Marco Kammholz (Sexualpädagoge und Schwulenaktivist)

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Als links engagierte Studentin und Hausbesetzerin war Ulrike Heider mit ein paar zornigen jungen Männern befreundet, die 1971 in Frankfurt am Main die Politgruppe RotZSchwul (Rote Zelle Schwul) gründeten. Die beginnende Schwulenbewegung erschien Heider wie eine zweite 68er-Revolte. Provokation, sexueller Hedonismus und spielerische Aktionsformen knüpften ebenso an den Antiautoritarismus von 1968 an wie an die radikale Kritik an der Gesellschaft, von deren undemokratischen Strukturen bis hin zu Ehe, Familie und schwuler Subkultur.

Es gelingt der Zeitzeugin, Die Atmosphäre der 1970er und 80er Jahre aufleben zu lassen, die Positionen der rebellischen Schwulen aus dem historischen Kontext zu erklären und nachdrücklich an die neue Diskriminierungswelle mit dem Aufkommen von Aids zu erinnern.

Roter Faden der Erzählung ist das provokative Leben, das politische und künstlerische Wirken des 1992 an Aids verstorbenen Lyrikers Albert Lörken.

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Freitag, den 22.11.2019 | 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

U-Bahn Mehringdamm

Eintritt frei

 

„Blues der Städte“, Buchvorstellung und Diskussion am 9.November

Die Bewegung 2. Juni – eine sozialrevolutionäre Geschichte

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Roman Danyluk und einem ehemaligen Mitglied der Bewegung 2.Juni.

Infolge der globalen Sozialrevolte 1967/68 nahmen junge Menschen in vielen westlichen Ländern den bewaffneten Kampf auf. In Westberlin waren dies Militante, die aus dem widerständigen, subproletarischen Milieu der Mauerstadt stammten Sie gründeten 1972 die Bewegung 2. Juni.

Diese Westberliner Stadtguerilla existierte bis 1980 und scheint aus dem Gedächtnis der Linken fast völlig verschwunden zu sein.

Das vorliegende Buch über die Entstehung und Geschichte der Bewegung 2. Juni will dieser (linken) Geschichtsvergessenheit entgegentreten. Der Autor Roman Danyluk leistet damit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Wirkungsweise revolutionärer Opposition und militanten Widerstands in Deutschland.

Dabei wird deutlich, dass die Erfahrungen der Menschen in bewaffnet kämpfenden Gruppen Teil des Emanzipationskampfes sind – und somit ein Stück Geschichte und Erkenntnis der sozialrevolutionären Linken.

Samstag, den 9.November um 16:00 Uhr im CLASH

Gneisenaustr. 2A/Mehringhöfe

Metrostation Mehringdamm

Eintritt: frei!

Kommt Alle!

 

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„Ich würde es wieder tun“ Texte aus dem kolumbianischen Knast

Die Autor*innen des Buches sind politische Gefangene in kolumbianischen Knästen. Sie sind Frauen und Männer die aus politischen Gründen und Motiven im Kontext eines über 50-jährigen sozialen und bewaffneten Konflikts in Kolumbien ihrer Freiheit beraubt sind. Die Texte, die sie während ihres Knastaufenthaltes verfasst haben, erzählen von den harten Tagen im Freiheitsentzug, von Gründen und Träumen, die sie überzeugt und geleitet haben sich dem bewaffneten Kampf anzuschließen, um dem Terror des Staates mit Widerstand zu begegnen.

Die Gefangenen sind politische und widerständige Subjekte. Das Gefängnis wird nicht als Ort der Niederlage, sondern von den politischen Gefangenen als ein weiterer Ort des Kampfes verstanden. Die Texte liefern keine historischen und politischen Erklärungen oder Analysen, es sind Texte die Geschichte von unten erzählen. Sie erzählen über die entwürdigenden Bedingungen, die Trauer und die Mutlosigkeit, den Schmerz. Sie sprechen aber auch von Hoffnung.

Mal mehr, mal weniger verraten die Autor*innen über sich und ihr Leben. Alle waren und sind in sozialen Bewegungen aktiv, oder in bewaffneten Organisationen, wie den Bewaffneten Revolutionären Streikkräften Kolumbiens (FARC) und der Nationale Befreiungsarmee (ELN). Es sind Gedichte, Geschichten und Zeugnisse des Lebens in Gefangenschaft, mit denen sie sich der Entpolitisierung ihrer Lebenswirklichkeiten widersetzen.

Das Buch , bereits 2015 erschienen und schnell vergriffen, ist ein Produkt der Arbeit von REDHER (Red de Hermandad y Solidaridad de Colombia) sowie des Solidaritätskomitees CSPP (Comité de Solidaridad con Presos Políticos) und besteht aus 18 Texten von Frauen und Männern, die aus politischen Gründen inhaftiert worden sind. Durch diese Publikation, die auf Deutsch übersetzt wurde und in verschiedenen deutschen Städten vorgestellt wurde, gewähren die Herausgeber*innen einen Einblick in die Gefängnisse Kolumbiens. Sie dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und versuchen, sie sichtbar zu machen. Beide Organisationen wollen mit diesem Buch dazu beitragen, die Geschichte von unten zu erzählen – was auch bedeutet, politische Gefangene zu Wort kommen zu lassen.

Wir vom Kollektiv Schwarze Risse sind froh, noch einen Restbestand dieses zeitlosen Dokuments

bekommen zu haben!
Redher / CSPP (Hg.).                                            Paperback. 117 S.                                          5,00 €

Buchvorstellung: „Krisen • Kämpfe • Kriege Bd. 2“ mit Detlef Hartmann am 30. Oktober

Buchvorstellung & Diskussion :Krisen • Kämpfe • Kriege Bd. 2

Innovative Barbarei gegen soziale Revolution

mit Detlef Hartmann

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»Wüten im Fortschritt« ist eine treffende Formel für den Weg der barbarischen Gewalt des 20. Jahrhunderts mit seinen Weltkriegen, Genoziden und Massakern.
Gegen alle Legenden waren es nicht die rückwärtsgewandten Kräfte, die diesen Weg bestimmten. Es waren die Avantgarden der epochal angelegten Innovationsoffensive des Fordismus und seiner Schlüsselindustrien. Sie zielten auf die »schöpferische Zerstörung« der Gesellschaften, orientiert an den Vorstellungen der umfassenden Rationalisierung zu einer »sozialen Maschine« von Massenproduktion, Massenkonsum und Massenkultur.

Unbestritten war es Deutschland, das den Weg der Gewalt in singulär grausamen Formen mit allen bekannten Ungeheuerlichkeiten bahnte. Allerdings begaben sich auch konkurrierende Länder von den USA über Japan bis hin zur Sowjetunion auf diesen Weg. Was sich entgegenstellte, sollte herausgesäubert und beseitigt werden.

Detlef Hartmann zeichnet den Weg minutiös nach. Er legt die Strategien offen, die Widerstände Hunderter Millionen Menschen blutig aufzureiben, die die sozialrevolutionären Vorstellungen ihrer »moralischen Ökonomie« aus den Dörfern bis in die Metropolen trugen.
Der Weg führte durch zwei schwere Krisen (1913/14 und 1929) hindurch zu ihrer jeweiligen Lösung in zwei mörderischen Kriegen, in denen das »Wüten im Fortschritt« seinen Durchbruch suchte.

Ein radikales, aufrüttelndes Buch, das einen großen Teil nicht nur linker Geschichtsschreibung und Mythenproduktion auf den Prüfstand stellt – mit besorgniserregenden Perspektiven für die Zukunft –, und eines der wichtigsten Werke linker Selbstvergewisserung im noch kurzen 21. Jahrhundert.

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Mittwoch, den 30.10.2019 | 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a

U-Bahn Mehringdamm

Eintritt frei

Fördertöpfe für Vereine jetzt neu aufgelegt!

Die Fördertöpfe für Vereine, selbstorganisierte Projekte
und politische Initiativen, nunmehr in der 14. überarbeiteten und
aktualisierten Auflage, sind das praxisorientierte Nachschlagewerk für
alle Projektmitarbeiter*innen, Gruppen und Initiativen, die nach
innovativen Finanzierungswegen zur Verwirklichung ihrer Projektideen suchen.

Die Broschüre porträtiert mehr als 430 regionale, bundesweite und
internationale Stiftungen und Förderquellen, davon 80 neu hinzugekommene
und 350 aktualisierte Einträge. Das umfassende Schlagwortregister
erleichtert die Suche nach passenden Geldgeber*innen für alle
politischen, gesellschaftlichen und sozialen Projekte in der
Jugendarbeit, der Demokratieförderung, der Politischen Bildung,
Projekten aus den Bereichen Kunst und Kultur, Projekte gegen soziale
Benachteiligung, für Frauen, Geflüchtete und FLTI*, bei
entwicklungspolitischen Vorhaben und für Umweltschutzinitiativen.

Die sorgfältig recherchierten Hinweise auf ausgewählte
Fördermöglichkeiten, die umfangreiche Link-Sammlung zu regionalen,
thematischen und internationalen Förderdatenbanken, das detaillierte
Schlagwortregister sowie die praktischen Tipps und Tricks zur
Antragstellung, machen die Broschüre zu einem kompetenten Wegweiser
durch den Förderdschungel.

14. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2020
  Netzwerk Selbsthilfe e.V.                               264 Seiten                            24 Euro

Buchvorstellung und Diskussion: „Revolutionäre Gewalt. Ein Dilemma“ am 4.11.2019

Titus Engelschall und Elfriede Müller stellen ihr 2019 erschienenes Buch „Revolutionäre Gewalt. Ein Dilemma“ vor.

Die Beiträge des Buches folgen den Spuren sozialrevolutionärer Gewalt in Theorie und Praxis. Im Fokus stehen die Akteurinnen und ihr Umgang mit Gewalt bei Erfolg und beim Scheitern revolutionärer Versuche in der Moderne. Geschichte wird dabei als eine Geschichte der gescheiterten und verratenen Revolutionen begriffen.
Die konkreten Analysen von der Französischen bis zur Chilenischen Revolution erläutern den Unterschied zwischen der strukturellen Gewalt der Verhältnisse und sozialrevolutionärer Gegengewalt, sowie zwischen Krieg und Revolution. Sozialrevolutionäre Gewalt verstehen die Autorinnen als praktische Kritik gewöhnlicher Gewalt.
Doch immer wieder sind die Revolutionärinnen mit der Gewalt der Konterrevolution konfrontiert und müssen die Revolution verteidigen, ohne der Gewalt zu erliegen und ihre solidarischen Prinzipien aufzugeben. Was bedeutet das für kommende Revolutionen? Denn die Abschaffung aller Gewaltverhältnisse wird nicht ohne sozialrevolutionäre Gewalt zu haben sein. Das zeigt die Geschichte der Revolutionen und verweist auf ihr Dilemma.

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Montag, den 04.11.2019 | 20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a
U-Bahn Mehringdamm
Eintritt frei

Anti-Knast-Tage Berlin 23. Oktober bis 27. Oktober 2019 im Mehringhof, Kreuzberg-Berlin

 

Programm

Dass ist vorerst, das Programm für die Tage, jedoch können sich Termine von den Veranstaltungen noch verändern. Die Ankündigungen findet ihr hier

Mittwoch 23.10.19 Versammlungsraum im Mehringhof
19:00 Uhr – Eröffnungsveranstaltung der Anti-Knast-Tage 2019 in Berlin

Donnerstag 24.10.19 Buchladen „Schwarze Risse“ im Mehringhof
19:30 Uhr – Polizeigesetz in Sachsen

Freitag 25.10.19 Schule für Erwachsene (SfE) im Mehringhof
17:00 Uhr – Auswertung der Militanten Untersuchung
18:00 Uhr – 30 Jahre Gefangenen Info
18:30 Uhr – Fanzine Workshop
19:00 Uhr – Essen
19:30 Uhr – Repression gegen die kurdische Bewegung in Deutschland – § 129b als politisches Gesinnungsstrafrecht
19:30 Uhr – Gefährder*innen
20:00 Uhr – Drei von der Parkbank (Hamburg)

Samstag 26.10.19 Schule für Erwachsene (SfE) im Mehringhof
10:00 Uhr – Brunch
10:00 Uhr – Deals und Einlassungen
10:30 Uhr – Es gibt keinen ‚Selbstmord‘ im Knast. Über ausbleibende Verantwortung für fahrlässige Tötung
11:00 Uhr – Schreibewerkstatt zu LGBTIQ-Gefangenen
11:30 Uhr – Gefangenenkommunikation
12:00 Uhr – (Über)-Macht Psychiatrie
12:30 Uhr – Linksunten
13:00 Uhr – Alte und neue Wege durch den Knast: Solidarität gegen Repression
13:30 Uhr – Gefängnisindustrie und Widerstand
14:00 Uhr – Transratgeber
15:00 Uhr – Liveschaltung
16:30 Uhr – Freiheit statt Angst/Bulle im Kopf
17:00 Uhr – Über Knäste und Repression im spanischen Staat
17:30 Uhr – Offensive Anti-Repressionsarbeit
18:00 Uhr – Transgefangene in der Türkei
18:30 Uhr – Essen
19:00 Uhr – Ein vergittertes Leben
19:30 Uhr – Flucht aus Deutschland – Flucht nach Deutschland
20:00 Uhr – Perspektive der Anti-Knast-Tage

Sonntag 27.10.19 Schule für Erwachsene (SfE) im Mehringhof
10:00 Uhr – Brunch
10:00 Uhr – Politische und soziale Gefangene
10:30 Uhr – Knast und Repression in Chiapas
11:00 Uhr – Medizinische Versorgung im Knast
11:30 Uhr – Beugehaft
12:00 Uhr – Isolationshaft/folter
12:30 Uhr – RAZ, RL, Radikal Verfahren
13:00 Uhr – Repression und indigener Widerstand in den USA
13:30 Uhr – Abschiebehaft/Abschiebegefängnisse
14:30 Uhr – FSB Folter oder lange Welle der Repression gegen Anarchisten in Russland
15:30 Uhr – Klimaproteste und Knast
16:30 Uhr – Abschlussveranstaltung der Anti-Knast-Tage 2019

Lesung: Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik

Lesung mit Markus Liske.

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Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik
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„Der feierliche Glockenklang der Revolution tönt stark und erschütternd durch unsere Seelen. Wunderbar begeistert empfangen wir die Weihe einer neuen Zeit.“ – So beschreibt der anarchistische Dichter Erich Mühsam den Ausbruch der Revolution im November 1918. Zwei Tage vor Philipp Scheidemann und Karl Liebknecht ruft er in seiner Wahlheimat München die Republik aus, nicht ahnend, dass sechs Monate später, Anfang Mai 1919, hier auch der letzte Akt der Revolution stattfinden wird: Auf Befehl der sozialdemokratischen Reichsregierung marschieren revanchistische Freikorpstruppen, von denen einige bereits das Hakenkreuz am Helm tragen, in München ein und zerschlagen die erst am 7. April begründete „Bairische Räterepublik“, die als „Dichterrepublik“ in die Geschichte einging und deren wichtigstes Sprachrohr Erich Mühsam war. Zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt, dichtet er Ende 1919:

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„Ach, der Freiheit rotes Laken
war gestohlenes Ornat.
Hinter holden Worten staken
Meuchelmord und Volksverrat.
Fromme Sehnsucht brach in Stücke.
Aus den Trümmern hob in Tücke
neu sich der geborstne Staat.“

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Markus Liske erzählt in seinem Buch „Sechs Tage im April – Erich Mühsams Räterepublik“ (Verbrecher Verlag / Hörbuch bei speak low) anhand von montierten Originaltexten Mühsams die Entstehung und das Ende der „Bairischen Räterepublik“, die bis heute sozialrevolutionäre Träume von einer gesellschaftlichen Alternative zu Parlamentarismus einerseits und Parteidiktatur andererseits beflügelt. Einer sozialistische Gesellschaft, die die Freiheit nicht der Gleichheit opfert und deren Bezugsrahmen kein Nationalstaat ist.

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Montag, den 07.10.2019
20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
Eintritt: frei!

Lesung: YOK – Nichts bleibt. Die Quetschenpaua- Autonomografie am 30.09.

Wer fast 1400 Auftritte und eine doppelt so hohe Anzahl an Taxischichten gerissen hat, weiß einiges zu erzählen. Yok berichtet vom Aufwachsen in einer westdeutschen Kleinstadt und seiner Politisierung im Zuge der Anti-AKW-Kämpfe. Sein Weg führte ihn von Hamburg nach Westberlin. Er erlebte dort den Fall der Mauer und erzählt aus dem Blickwinkel eines autonomen Aktivisten von den vielfältig geführten politischen Kämpfen. Sein Werdegang in der alternativen Subkultur wird genauso umrissen wie sein jahrzehntelanges Wirken in Bands wie Tod und Mordschlag, Revolte Springen, Option weg und natürlich seine Zeit als Quetschenpaua.
Die Erfahrung, in Rostock-Lichtenhagen und in Hoyerswerda einem Nazimob gegenüberzustehen, sind ebenso Teil seines Lebens wie der musikalische Weg durch die rotzfreche Asphaltkultur. Yok malt ein umfassendes Bild von seinem Leben außerhalb des Mainstreams, skizziert politische Bewegungen in selbstverwalteten Zentren, Kommunen, besetzten Häusern und Wagenburgen. Das Buch endet im Jahr 2046 und berichtet auf den letzten Seiten sehr genau, warum es trotzdem Grund zur Hoffnung gibt …

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Yok, geboren im Jahr der Kubakrise, dem Entstehungsjahr der Beatles, dem Jahr, in dem Marilyn Monroe starb und in Norddeutschland eine furchtbare Sturmflut wütete. Ein abgebrochenes Gymnasium, eine erfolgreiche Wehrdienstverweigerung, Friedensbewegung. 1987 ab nach Westberlin, Fortbildung als linksradikaler Chaot. Bundesweite Anerkennung als autonomer Quetschenspieler und Sänger. Kneipenkollektivmitglied im berüchtigten Mehringhof. Seit 20 Jahren lohnarbeitender Taxifahrer. 2019 zweiter Sieger im Weintrauben über den Tisch pusten.
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Montag, der 30. September
20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

Buchvorstellung: „Die andere Kulturrevolution“ am 23. September

Buchvorstellung und Diskussion:

„Die andere Kulturrevolution. 1966–1969: Der Anfang vom Ende des chinesischen Sozialismus“ von Wu Yiching (Mandelbaum Verlag, 2019) mit dem Übersetzer und Herausgeber Ralf Ruckus.

Als Mao Zedong 1966 in Cina die Kulturevolution lostrat, wollte er §großes Chaos unter dem Himmel“ stiften. Dann erhob sich die radikalisierte Jugend gegen die Parteioffiziellen. Die Rebellion entglitt dem Zugriff der Regierung… Hier wie in China werden in der offiziellen Geschichtsschreibung Unruhen und Aufstände meist auf Machtkonflikte innerhalb der Eliten zurückgeführt, die sozialen Hintergründe und Motivationen der Aufständischen jedoch gerne unterschlagen, so beim kürzlich begangenen 30. Jahrestag der Tian’anmen-Bewegung 1989. Auch die meisten Erzählungen der chinesischen Kulturrevolution konzentrieren sich lediglich auf zwei Aspekte: den Machtkampf in der politischen Führung, den Mao Zedong für sich entscheiden wollte, und den politischen Linienkampf zwischen „konservativen“ Kadern und „linken“ RebellInnen. Der Autor Wu Yiching betont einen dritten Aspekt: die sozialen Massenkämpfe verschiedener proletarischer Subjekte gegen ihre Unterdrückung und Ausbeutung und ihre radikale Kritik am chinesischen Realsozialismus und der „roten Bourgeoisie“. Wu schildert, wie die Kommunistische Partei zunächst die Armee einsetzte, um diese Kämpfe blutig niederzuschlagen, und dann Reformen begann, um ihre Macht langfristig zu sichern – Reformen, welche das Land später zu einer kapitalistischen Weltmacht werden ließen.
Bei der Veranstaltung mit Ralf Ruckus, dem Übersetzer und Herausgeber der deutschen Ausgabe, wird die „andere“ Kulturrevolution vorgestellt und ein Bogen geschlagen zu aktuellen Entwicklungen in China wie der Repression gegen rebellische ArbeiterInnen und linke UnterstützerInnen.

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Montag, den 23. September
20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
Eintritt: frei!

Lesung: Ein Leben für die Freiheit – Leonard Peltier und der indianische Widerstand

Lesung, Hintergrundberichte, Songs und Bilder mit dem Autor Michael Koch

“Ich habe keine Gegenwart. Ich habe nur eine Vergangenheit. Und vielleicht, eine Zukunft. Die Gegenwart hat man mir genommen.” (Leonard Peltier)

Seit über vier Jahrzehnten spaltet der Fall des indianischen politischen Gefangenen Leonard Peltier die amerikanische Gesellschaft in Befürworter und Gegner seiner Freiheit. Weltweit bewegen Leben, Leistungen und Leiden des mittlerweile fast 74jährigen Peltiers Millionen von Menschen. Und niemals zuvor haben sich neben zehntausenden  sogenannter Grassroots-Aktivisten so viele Prominente aus Politik, Wissenschaft, Musik-, Mode-, Film- und Literaturbereich, Glaubensgemeinschaften und Nobelpreisträgern für die Freiheit eines politischen Gefangenen eingesetzt. Dennoch bleibt Peltiers Freiheit immer noch in weiter Ferne. Und wenn es nach dem Willen des FBIs geht, wird er die Haft nicht lebendig verlassen.

Michael Koch liest aus seinem Buch, das Leben, Fall und Haft des indianischen Aktivisten Leonard Peltier einbindet in die Völkermordgeschichte an den Indianern Nordamerikas, in die Situation in und um die Pine Ridge Reservation Anfang der 70er Jahre sowie in die Geschichte des aufkommenden indianischen Protests und Widerstands und in die aktuelle Lage der indianischen Bevölkerung in den USA. Die Veranstaltung ist ein kurzweiliger Mix aus Vortrag, Lesung, Bildershow .

 

Freitag, den 13.September um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Mehringhof

Metro-station Mehringdamm

Eintritt: frei!

 

 

 

Samstag, den 14.September um 15:00 Uhr:

Leonard Peltier, Jalil Muntaqim, Mumia Abu-Jamal … FREE THEM ALL!

US Botschaft, Pariser Platz 2/Brandenburger Tor, Berlin – U55-Brandenburger Tor, Bus 100

Im September 2019 wird der indigene Aktivist Leonard Peltier 75 Jahre alt – mehr als die Hälfte seines Lebens hat er in Knästen der US Regierung verbracht. In einem manipulierten Verfahren wurde er ohne Beweise abgeurteilt. An den angeblichen Mord zweier FBI Beamten glauben nicht einmal seine ehemaligen Ankläger oder ein ehemaliger US Justizminister. Peltier sitzt in Haft, weil er bis heute zu einer kämpfenden Community gehört, die versucht, mit und nicht gegen die Natur zu leben.

In der rassistischen Gesellschaftsordnung der USA wird bis jetzt keine Verantwortung für den Genozid an der indigenen Bevölkerung übernommen. Projekte wie die Black Snake Ölpipeline machen deutlich, dass Menschenleben und Ökologie keine Bedeutung haben, wenn es um Rendite für Konzerne geht. 2016 in Standing Rock haben Tausende ein deutliches Zeichen gegen die staatliche Gewalt und die kapitalistische Zerstörungswut gesetzt (#NODAPL), und die Freilassung des lebensgefährlich erkrankten Aktivisten Leonard Peltier gefordert, der seit 1976 in Haft ist. Er weiss, dass er nur noch wenig Zeit hat. Er will sie nicht bis zum letzten Augenblick im „Eisenhaus der Weissen“ verbringen.

Ähnlich geht es derzeit auch den afroamerikanischen Gefangenen Jalil Muntaqim und Mumia Abu-Jamal.

Kommt alle!!

 

 

Buchempfehlungen

A.G. Lombardo
Graffiti Palast
Roman
Kunstmann Verlag
22 Euro
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Los Angeles, 1965. Die Stadt brennt. Die Wut der Unterdrückten bricht sich ungezügelt Bahn. Auf seiner gefährlichen und rauschhaft-jazzigen Odyssee durch die Stadt liest Americo Monk im Aufstand der Zeichen die Zeichen der Revolte.

Heruntergekommene Wohnblocks, verwitterte Werbetafeln, Hoodoo-Altäre an Häuserecken, Schnapsläden und Barbershops. Americo Monk, Semiotiker und Stadtforscher, ist in den Ghettos von Los Angeles unterwegs. Er dokumentiert die Graffiti der rivalisierenden Gangs und erzählt die Geschichten der Bevölkerung. Sein prall gefülltes Notizbuch enthält wertvolles Wissen, eine geheime Kartografie der Macht, und alle haben es darauf abgesehen: die strammen Soldaten der Nation of Islam, die chinesischen Gangster in den schummrigen Opiumhöhlen, die bis an die Zähne bewaffneten Mexikaner mit dem leuchtend weißen Marihuana und die Cops vom LAPD. Als die Polizei wieder einmal willkürlich und mit brutaler Gewalt zwei Schwarze festnimmt, brechen die Aufstände von Watts aus. Monk irrt von einer surreal-albtraumhaften Begegnung zur nächsten, doch zu Hause am anderen Ende der Stadt wartet seine schwangere Freundin Karmann Ghia auf ihn und macht sich größte Sorgen. Wird es ihm gelingen, sie wiederzusehen? A.G. Lombardo zeichnet das vielschichtige Porträt einer Stadt in Revolte, in dem Mythologie, Popkultur und urbane Legenden verschmelzen. Gleichzeitig erzählt er die Geschichte der Schwarzen in den USA, die sich in den Ghettos verdichtet. Ein sprachlich und rhythmisch umwerfendes Debüt.

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Tommy Orange

Dort Dort

Hanser Verlag

22 Euro

Tommy Orange gibt mit seinem vielbesprochenen Bestseller „Dort dort“ Native Americans eine Stimme. „Eine neue Art amerikanisches Epos.“ (New York Times)

Jacquie ist endlich nüchtern und will zu der Familie zurückkehren, die sie vor vielen Jahren verlassen hat. Dene sammelt mit einer alten Kamera Geschichten indianischen Lebens. Und Orvil will zum ersten Mal den Tanz der Vorfahren tanzen. Ihre Leben sind miteinander verwoben, und sie sind zum großen Powwow in Oakland gekommen, um ihre Traditionen zu feiern. Doch auch Tony ist dort, und Tony ist mit dunklen Absichten gekommen. „Dort dort“ ist ein bahnbrechender Roman, der die Geschichte der Native Americans neu erzählt und ein Netz aufwühlend realer Figuren aufspannt, die alle an einem schicksalhaften Tag aufeinandertreffen. Man liest ihn gebannt von seiner Wucht und seiner Schönheit, bis hin zum unerbittlichen Finale.

Ein Leben für die Freiheit – Leonard Peltier und der indianische Widerstand

An all meine deutschsprachigen Brüder und Schwestern in Europa und anderswo:Während ich hier in meiner Zelle sitze – „meinem Zuhause“, wie wir es in diesem unseligen amerikanischen Gulag nennen, in dem so viele meiner indigenen Schwestern und Brüder ein zerstörtes Leben fristen müssen –, wirbeln mir die neuesten Nach-richten durch den Kopf … Europa ist in Aufruhr, zig Millionen Flüchtlinge auf der Welt, gerade erst haben Menschen in Paris, Mali, über dem Sinai und so vielen, vielen Teilen der Welt Hunderte von Unschuldigen getötet… Aberwitzige Bombenangriffe von US-amerikanischen, russischen, französischen Kampffliegern, auch sie vorwiegend auf unschuldige Menschen.
Ja, bombardieren wir die Unschuldigen! Das wird ihnen eine Lehre sein!

Meine lieben Mitmenschen – welchen Weg werden wir gehen? Ich sitze hier auf meinem Gefängnisbett in diesem kalten Sarkophag aus Stahl, gewärmt von dem Wissen, dass dieses neue Buch in deutscher Sprache seinen Weg in viele seelenverwandte Herzen in vielen Ländern finden wird. So werden die Leser ein persönliches Gefühl dafür bekommen, wer ich bin und wer die Menschen meines Volkes sind…

Traumfänger-Verlag                                                  485 Seiten                                              14,90 €

40 Jahre Mehringhof Fest

LIVE: SLAMTILT! / OPTION WEG / SCHWARZE RISSE BAND / SHANTYCREW KREUZBERG / JUDITHS KRISE / DANCING FOOLS / MILA

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40 Jahre Selbstverwaltung – Wir bleiben alle!
Theater • Filme • Infos • Essen • Cocktails • Kinderecke • Feuershow

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Alle Einnahmen werden gespendet!

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Bei Interesse an einem Infostand oder zu helfen: booking@clash-berlin.de

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Mehringhof

Samstag, 10. August 2019
von 15:00 bis 23:30 Uhr
Gneisenaustr. 2a
Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

Roman Danyluk : Blues der Städte

Die Bewegung 2. Juni – eine sozialrevolutionäre Geschichte

Infolge der globalen Sozialrevolte 1967/68 nahmen junge Menschen in vielen westlichen Ländern den bewaffneten Kampf auf. In Westberlin waren dies Militante, die aus dem widerständigen, subproletarischen Milieu der Mauerstadt stammten Sie gründeten 1972 die Bewegung 2. Juni.

Diese Westberliner Stadtguerilla existierte bis 1980 und scheint aus dem Gedächtnis der Linken fast völlig verschwunden zu sein.

Das vorliegende Buch über die Entstehung und Geschichte der Bewegung 2. Juni will dieser (linken) Geschichtsvergessenheit entgegentreten. Der Autor Roman Danyluk leistet damit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Wirkungsweise revolutionärer Opposition und militanten Widerstands in Deutschland.

 

Dabei wird deutlich, dass die Erfahrungen der Menschen in bewaffnet kämpfenden Gruppen Teil des Emanzipationskampfes sind – und somit ein Stück Geschichte und Erkenntnis der sozialrevolutionären Linken.

Verlag Edition AV                                             548 Seiten                                                        2o,oo €

Am 17 Juni: Technopolis Urbane Kämpfe in der San Francisco Bay Area

Buchvorstellung und Gespräch mit der Herausgeberin Katja Schwaller

«Technopolis -Urbane Kämpfe in der San Francisco Bay Area » geht in 15 Beiträgen und Interviews den dramatischen Umwälzungen nach, die sich beispielsweise in der völligen Auflösung bisheriger Arbeits- und Lebensverhältnisse, rekordhohen Mieten, gnadenlosen Verdrängungsprozessen und extremen sozialen Gegensätzen niederschlagen. Doch noch besteht die Hoffnung, dass der Slogan «Die ganze Stadt ist dein Büro!» nicht wahr wird, und «WeWork» nicht nahtlos und wortwörtlich in «WeLive» übergeht.
Denn den (dys-) utopistischen Vorstellungen der Tech-Giganten und ihrer Apologeten eines vollständig beherrschten und kontrollierten Lebens steht die überraschende Intensität und Vielfalt der urbanen Kämpfe gegenüber, wie sie in diesem Buch eindrucksvoll beschrieben werden – ob in San Francisco, Zürich, Toronto, New York oder Berlin, überall regt sich Widerstand, der diesem technologischen Angriff durchaus erfolgreich entgegenzutreten in der Lage ist. Auch über die Kämpfe gegen Google & Co. in Berlin soll berichtet und diskutiert werden.

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Mehr zum Buch: https://www.assoziation-a.de/buch/Technopolis

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Montag, der 17. Juni
20:00 Uhr
Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

<Guerra Florida< : Buchvorstellung und Diskussion mit Simona Mayo am 11.Juni

 

Daniela Catrileo ist eine Mapuche-Dichterin, Teil der
Mapuche-Diaspora-Bewegung und Mitglied des Mapuche-Feministenkollektivs
Rangiñtulewfu. Nach ihrem Abschluss als Lehrerin für Pädagogik und
Philosophie hat sie folgende Gedichtbücher veröffentlicht: Rio Herido
(2013), Invertebrada (2017), das Kolletivbuch Niñas con palillos (2014)
und zuletzt Guerra florida (2018).
Zu diesem Anlass nutzen wir den Besuch von Simona Mayo, Rehabilitatorin
des Mapuzungun (Sprache der Mapuche) sowie Mitglied desselben Kollektiv, an dem Daniela Catrileo teilnimmt, um Euch in Berlin zu der
Buchvorstellung von Guerra Florida einzuladen.

 

Dienstag, den 11.Juni 2019
20:00 Uhr
im Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2 A/Mehringhof
U-Bhf Mehringdamm

Eintritt frei!
Für Übersetzung ist gesorgt!
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Presentación del libro „Guerra florida“ de la poeta mapuche Daniela
Catrileo y conversatorio con Simona Mayo.

Daniela Catrileo es una poeta mapuche, parte del movimiento mapuche
diaspórico e integrante del Colectivo Mapuche Feminista Rangiñtulewfu.
Luego de licenciarse en educación como profesora de filosofía ha
publicado los siguentes libros de poesía: Río Herido (2013),
Invertebrada (2017), el libro colectivo Niñas con palillos (2014) y por
último Guerra florida (2018).

Para esta ocasión aprovechamos la visita de la lamngen Simona Mayo,
rehabilitadora del Mapuzungun así como también miembra del mismo
colectivo – Rangiñtulewfu – en el que participa Daniela Catrileo, para
invitarles en Berlín al lanzamiento del libro Guerra Florida.

Organiza: Grupo de solidaridad con la lucha mapuche

Martes 11 de junio del 2019
20:00 hrs.
En la librería Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2 A/Mehringhof
Estación del metro Mehringdamm

 

 

Schwarze Risse in Kooperation mit der Kollektivbibliothek Bethanien und der

 Solidaritätsgruppe mit den Mapuchen im Widerstand

 

Lesung und Gespräch mit Luiz Ruffato

Romanlesung und Diskussion: Das Buch der Unmöglichkeiten
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Moderation und Übersetzung: Michael Kegler
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Wie bunte ist die Großstadt? Wie groß ist das Meer? Wie weit kommt die Freiheit hinaus über die Stadtgrenze?
Als Guto zu Besuch nach Sao Paulo kommt, verlässt sein Leben die vorgezeichnete Bahn. Jahre später steht der Typ, der damals in Parka und Jeans für ihn Subkultur, Underground, Zukunft symbolisierte, als Wachmann vorm Einkaufszentrum. Der Aufstand ist stecken geblieben.
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„Ruffato jagt, treibt und stößt in die Irrsinnswelt aus Beton und Blechhütten, Prestigewahn und Prostitution, Helicopterlandeplätzen und Abfallhalden.“ Marko Martin, DLF Kultur

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Eintritt frei, Spende willkommen!

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Freitag, der 3. Mai
20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

Buchpräsentation. Lotzer: Die schönste Jugend ist gefangen

Lesung und Diskussion mit Dago und Lotzer.

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Nach Begrabt mein Herz am Heinrichplatz widmet sich Sebastian Lotzers neuer Roman den Bemühungen um einen bewaffneten, antagonistischen Ansatz von Gegenmacht. Dem Scheitern und den Widersprüchen, der Nähe und zugleich vertrauten Ferne von Teilen der Bewegung zu diesen Bemühungen.
Bewusst beschränkt sich der Stoff auf fragmentarische Annäherungen und subjektive Eindrücke. Auch der ehemals internationalistischen Ausrichtung radikaler Theorie und Praxis wird Raum und Zuwendung eingeräumt, Lotzer verweigert sich einem Lagerdenken und unkritischer Affirmation. Die innere Zerrissenheit der Geschichte schreibenden Subjekte wird ebenso verteidigt, wie ihr Recht Fehler zu begehen. Als sei dies noch nicht genug, versucht sich Lotzers Erzählung auch in einer Annäherung an jene Wellen der Aufstände, die Anfang des Jahrzehnts Nordafrika und den Nahen Osten durchzogen und bis nach Spanien, Griechenland, den USA und darüber hinaus ausstrahlten. Und nicht zuletzt wird debattiert, gekämpft, geliebt und gelitten. Werden Anstrengungen unternommen, das Leben anders als unterworfen zu gestalten.

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Montag, der 6. Mai
20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

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Eintritt frei!

Film: Deckname Jenny, Seenotrettung, Repression & Widerstand

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Im YORCK-KINO als externe Sonderveranstaltung! Am Sonntag den 28.04.2019 um 11:00 Uhr.

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GESCHICHTE WIRD FILM. GESCHICHTE IST JETZT: FILM IM WIDERSTAND.

Seenotrettung, Repression & Widerstand heute und früher. Im Vergleich. Generationsübergreifend.
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Seenotrettungsinitiativen werden kriminalisiert. Jennys Bande schaut nicht mehr zu. Und handelt. Unwissentlich berührt Ihr Kampf auch die Geschichte der Stadtguerillagruppen. Wie der “Bewegung 2. Juni”, den “Revolutionären Zellen” und der “Roten Zora”.

Es ist für uns spannend mit Menschen zu diskutieren, die sich für die Veränderung der Welt früher nicht geziert haben. Und die im Bereich der Seenotrettung einiges riskieren und heute massiv unter Druck gesetzt werden.

Wir diskutieren gemeinsam mit dem Publikum den Film & die aktuelle Entwicklung mit ehem. politischen Gefangenen aus der “Bewegung 2.Juni”. Und wir diskutieren mit Menschen von Seawatch, einer wichtigen Seenotrettungsinitiative. Und anderen Aktivist*innen.

Der Buchladen Schwarze Risse wird mit guter Literatur anwesend sein!

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Yorckstr. 86 in 10965 Berlin.

U Mehringdamm

Sonntag 28.04.2019

11:00 Uhr

Buchvorstellung und Diskussion: „Geboren am 17.November“

Dimitris Koufontinas wurde 1958 im Tabakdorf Terpni bei Nigrita in Nordgriechenland geboren. 1972 zog seine Familie nach Athen und aus den Bauern wurden Industriearbeiter. Koufontinas besuchte das Gymnasium in Exarchia und studierte anschließend Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Athen. Sein politisches Bewusstsein erwachte im Aufstand am 17. November 1973, politisch aktiv wurde er in den Klassenkämpfen des Metapolitefsi, der Transformationsperiode nach dem Sturz der griechischen Obristendiktatur. 1977 bekam er Kontakt zu illegalen Organisationsstrukturen und ging 1985 als Mitglied der Revolutionären Organisation des 17. November in den Untergrund.

Nach der Festnahme mehrere Mitglieder tauchte er 2002 bewusst aus der Illegalität auf, um die Geschichte seiner Organisation und deren revolutionäre Ziele zu verteidigen. Das Schweigen und die Geständnisse anderer Organisationsmitglieder kritisierte er als würdelos. Mittlerweile sitzt er seit 16 Jahren im Hochsicherheitstrakt des Korydallos-Gefängnisses in Athen.

Dimitris Koufontinas ist heute nach wie vor politisch aktiv und hat mehrere Bücher ins Griechische übersetzt, etwa Wie Efeu an der Mauer der Tupamaros Eleuterio Fernandez Huidobro und Mauricio Rosencof.

Wer was wissen will über die Auseinandersetzungen in Guerillagruppen (nicht nur in Griechenland) über Fragen des Wohin? mit wem? und wie? ,sollte diese politische Biographie unbedingt lesen!

 

Die Übersetzerinnen des Buches werden da sein!

Sonnabend, den 13.4.2019 um 16:00 Uhr

Schule für Erwachsenenbildung(SFE)

Mehringhof, Gneisenaustr. 2A

Metro-Station Mehringdamm

 

                                                                                                Eintritt:frei!

 

 

 

Buchvorstellung und Diskussion: DELE_TE! Digitalisierte Fremdbestimmung am 12. April

Das çapulcu redaktionskollektiv untersucht in DELETE! die aktuelle Transformation des Kapitalismus – und damit auch der Machtverhältnisse – durch den ›technologischen Angriff‹.

Der Einfluss der Tech-Giganten auf die Ökonomisierung der entlegensten Lebensbereiche nimmt stetig zu, während klassische politische Institutionen an Bedeutung verlieren. Soziale Punktesysteme verlängern mit ihrem permanenten ›Rating‹ und ›Scoring‹ die Reichweite der lenkenden Disziplinierung weit über die direkte Ausbeutung im Arbeitsverhältnis hinaus.

Doch mit welchen Methoden und Zukunftsvisionen überformen Unternehmen wie Facebook, Google, Amazon & Co. unsere Kommunikation und unser Denken? Wie verändern sich angesichts einer zunehmend digitalisierten Fremdbestimmung die Bedingungen für Autonomie und soziale Revolte? Und wie lässt sich die beabsichtigte Vereinzelung und Entsolidarisierung bekämpfen?

Im Zentrum des Buches steht erneut die Selbstbehauptung, also der vielfältige Widerstand gegen den umfassenden technologischen Angriff unserer Zeit. »Dabei fällen wir nicht«, so die Autor*innen, »das lächerliche Urteil, dass Technologie grundsätzlich ›schlecht‹ ist. Aus welcher – ohnehin historisch bedingten – Ethik heraus sollten wir das auch tun? Wir sagen, sie ist Gewalt und sozialer Krieg. Unsere Kritik richtet sich deshalb vielmehr gegen die technologische Aneignung von Lebensprozessen.«

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Freitag, der 12.April
20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse
Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm
10961 Berlin

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Eintritt frei!

Buchvorstellung und Diskussion: UNS GIBT ES, WIR SIND HIER

Lesung und Diskussion mit Frauen vom International Women Space

 

 

 

UNS GIBT ES, WIR SIND HIER enthält acht Geschichten. Geschichten, die wütend machen und entmutigen, aber genauso Geschichten, die ermächtigen und aufbauen. Geschichten über die Erfahrungen von Frauen, die in Libyen Opfer von Menschenhandel und zur Prostitution gezwungen wurden; von Flucht vor staatlicher und gesellschaftlicher  Unterdrückung in Ägypten, Syrien und dem Iran; von Verfolgung auf Grund von akademischem Aktivismus in der Türkei oder auf Grund von Drogenabhängigkeit in Russland; Frauen, die ihres Rechts auf Selbstbestimmung beraubt wurden; Frauen, die sich der Abschiebung widersetzt haben und täglich gegen Rassismus und rassistische Strukturen in Deutschland kämpfen.

Die Erfahrungen vieler Frauen werden auf den Seiten dieses Buches widergespiegelt. Dieses Buch ist für sie. Doch es ist auch für die Frauen, deren Geschichten in diesem Buch nicht erzählt werden konnten: Die Geschichten der Frauen, die es nicht über das Mittelmeer geschafft haben. Die Geschichten der Frauen, die der Versklavung in Libyen, im Irak, in Kurdistan nicht entkommen sind. Der Frauen, die die tödliche Reise über Wasser und Land überlebt haben, aber, in Deutschland angekommen, in Lagern festgesetzt wurden, nur um Monate später im Morgengrauen abgeschoben zu werden. Der Frauen, die sich mit Händen und Füßen gegen ihre Abschiebung gewehrt haben. Der Frauen, die, bewaffnet und unbewaffnet, im revolutionären Kampf starben, einschließlich des revolutionären Kampfes zur Sicherung des bloßen Überlebens in einer Welt verwüstet von Krieg, (Neo)kolonialismus, Kapitalismus und Patriarchat.

In der Tradition des Aufstandes lateinamerikanischer Frauen rufen wir weiter: Ni Una Menos – Keine Frau weniger! Wir rufen alle unsere feministischen, antirassistischen KomplizInnen zum Aufstand, zur Selbstbestimmung und zur Selbstverteidigung auf!

 

Samstag, 30.März 2019

19:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse in Kooperation mit der Kollektivbibliothek Bethanien

Gneisenaustr. 2a /Metrostation Mehringdamm

10961 Berlin

 

Eintritt frei!

 

Marina Achenbach: Ein Krokodil für Zagreb am 15. März

Romanlesung mit der Autorin.

Sarajevo – Berlin DDR – Zagreb – München, dem unermesslichen Geschehen des zwanzigsten Jahrhunderts nachtasten. Das Mädchen, 1917 geboren, reitet von Sarajevo aus mit dem Vater zu bosnischen Bergdörfern, wo Aufruhr glimmt. Als junge Journalistin trifft sie in Zagreb auf den deutschen Emigranten, einen Theaterregisseur und Kommunisten, den ein Krokodil ins Exil begleitet. Sie gerät mit ihren zwei kleinen Kindern ins Kriegsberlin, in das Haus seiner jüdischen Mutter und weiter bis an die kühle Ostsee. Im KZ-Außenlager Leuna sucht sie ihn, die Russen befreien sie. Beide erleben den Beginn der DDR: ihre Hoffnung, große Arbeit, Ekel vor Heuchlern, politische Verdächtigungen, Liebe und Trennungen, Angstüberwindung, Verluste und Leichtsinn.

Sein Herz versagt – ein unerwarteter Tod. Mit nun drei Kindern kehrt sie nach Jugoslawien zurück, wo sie scheitert. In München wird sie noch lange leben und immer jene finden, die sich nicht mit dem Zustand der Welt abfinden, sondern Veränderung wollen. Sie ist die Mutter der Autorin, die mit dem wundersamen Erzählstrom der Eltern und den eigenen Beobachtungen aufwuchs. Und die nach Sarajevo ging, als dort wieder Krieg war. Aus den Geschichten der Eltern und aus Wirklichkeitssplittern des Jetzt hat sie in Miniaturen ein Mosaik des Lebens erstellt. Der Grundton ist Staunen.

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Freitag, 15. März 2019

um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Mehringhof

Metro-Station Mehringdamm

 

Eintritt: frei!

Durchsuchungen: Mezopotamien Verlag und Mir-Musik verboten

Die deutsche Polizei führt erneut Razzien beim Mezopotamien Verlag und beim Musikproduzenten Mir durch. Das Innenministerium teilte mit, dass die beiden kurdischen Medieneinrichtungen verboten worden seien.

Die Polizei durchsuchte seit den frühen Morgenstunden am 12.Februar   erneut den Mezopotamien Verlag und Mir-Musik.  Nach Angaben des Innenministeriums handelt es sich um den Vollzug einer Verbotsverfügung. Das Ministerium erklärte, der Mezopotamien Verlag und MIR-Musik werden damit als „Teilorganisation der 1993 in Deutschland verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verboten und aufgelöst“. Der Innenminister Seehofer erklärte: „Gerade weil die PKK trotz des Verbots in Deutschland weiterhin aktiv ist, ist es notwendig und geboten, die PKK in ihre Schranken zu weisen und die Einhaltung der Rechtsordnung sicher zu stellen.“

„Seehofer wandelt auf den Spuren des türkischen Despoten Erdogan“, kritisiert die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Ulla Jelpke, das heute bekannt gewordenen Verbot des kurdischen Mesopotamien-Verlages. „Das Verbot des kurdischen Verlages ist ein Akt staatlicher Zensur. Während die Bundesregierung mit Waffenlieferungen an die Türkei den Krieg gegen die Kurden unterstützt, versucht sie zugleich authentische Informationen über den kurdischen Befreiungskampf zu unterdrücken.“

Zuletzt am 8. März 2018 hatte die Polizei den Mezopotamien Verlag und Mir Multimedia gestürmt und drei Tage lang durchsucht. Dabei wurden Lastwagenladungen von Büchern, Musik-CDs und Archivmaterial sowie technischer Ausrüstung beschlagnahmt.

Buchvorstellung mit dem Autor*innenkollektiv „Jugendliche ohne Grenzen“

„Zwischen Barrieren, Träumen und Selbstorganisation – Erfahrungen junger Geflüchteter“

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Mit Mitgliedern des Autor*innenkollektivs „Jugendliche ohne Grenzen“

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In diesem Band blicken Jugendliche des Autor*innenkollektiv auf die Jugendhilfe, auf alles, was oft nur scheinbar helfend für geflüchtete Kinder und Jugendliche zur Verfügung steht. Sie beschreiben wie sie das Aufnahmeland Deutschland empfinden und ihre Situation darin. Das Kollektiv berichtet über seinen Alltag, der geprägt ist von erschwerten Bedingungen wie Rassismus und struktureller Diskriminierung einerseits und den alltäglichen Anforderungen des Erwachsenwerdens andererseits. Nicht zuletzt zeigen die Autor*innen wie sie in selbstorganisierten Gruppen und Räumen Selbstwirksamkeit, Solidarität und Empowerment-Prozesse erleben.

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Montag, 4. März 2019
um 20:00 Uhr
im Versammlungsraum Mehringhof
Gneisenaustr. 2a
Metro-Station Mehringdamm

Eintritt: frei!

Book Release: „Unerhört! – Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ am 4.02.19 um 20:00 Uhr

Aktuell ist der Bildband „Unerhört! – Adbusting gegen die Gesamtscheiße“ im Selbstverlag des „Berlin Buster’s Social Club (BBSC)“ erschienen. Er versammelt neben zahlreichen Fotos gesellschaftskritischer Adbustings aus dem Berliner Straßenbild auch Analysen zu den politischen Möglichkeiten der Aktionsform.

 

Was ist Adbusting? Adbusting bezeichnet eine Aktionsform, bei der öffentliche Werbeflächen manipuliert werden. Die Variationen der Adbustings reichen von offensichtlichen Störelementen bis hin zu raffinierten Fälschungen: Im Ergebnis wirbt die Bundeswehr etwa für’s Töten oder ein Model kommentiert genervt sexistische Kleiderordnungen – auf Werbeflächen, die eigentlich für das Gegenteil bestimmt waren. Was steht im Buch? In zwei grundlegenden Kapiteln „Was ist Werbung?“ und „Was ist Adbusting?“ werden anhand zahlreicher Fotos die analytischen Grundlagen des Adbusting-Handwerks vermittelt: Werbung ist nicht per sé schlecht, sondern kann sich kritisch angeeignet werden. Um mit der Kritik allerdings nicht an der Oberfläche zu bleiben, muss die Veränderung tiefgreifend gesellschaftliche Missstände anprangern, gleichzeitig aber auch anschlussfähig bleiben. Dann bietet sie die Möglichkeit einerseits ein breites Publikum auch außerhalb linker Milieus zu erreichen, wie das Kapitel „Gentrifizierung greifbar machen“ mit Beispielen aufzeigt.

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Andererseits kann Adbusting aber auch genau das Gegenteil: Die richtigen Menschen an den richtigen Orten konfrontieren – und das mit relativ wenig Aufwand. Das zeigen die Kapitel „Plakate gegen Panzer? Adbustings gegen den Polizeikongress am Alex“, sowie „Designrhetorische Überlegungen zum Wirken linker Gruppen – Beispiel Antimilitaristische Adbustings“. Ein Schlusskapitel „Hinter’m Tellerrand geht’s weiter – Jenseits von Adbusting?“ erweitert den Bildband um andere Praxen der Kommunikationsguerilla anhand feministischer Denkmalveränderungen und antirassistischer Straßenumbenennungen. Exkurse geben zwischendurch kurze Tipps und komplettieren das Bild der vielseitigen Möglichkeiten des Adbustings.

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Montag, 4. Februar 2019

um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Mehringhof

Metro-Station Mehringdamm

 

Eintritt: frei!

 

 

Rote Zora – Guerriglia urbana femminista

Rote Zora è una rete di gruppi composta da donne e lesbiche che ha portato avanti azioni femministe di guerriglia urbana nella Repubblica Federale Tedesca dal 1975 al 1995. Anche se il contesto in cui hanno operato è lontano dal nostro, le Rote Zora sono un prezioso esempio di resistenza femminista per la loro capacità di unire la teoria alla pratica, per il modo in cui agivano non solo in difensiva ma anche in attacco, e inoltre riteniamo sempre attuali i temi da loro toccati e le loro analisi. Infatti, oltre alle lotte per l’aborto, contro lo sfruttamento sessuale e le tecnologie riproduttive, hanno agito anche all’interno di lotte sociali (trasporto gratuito, occupazione delle case, carcere, sfruttamento del lavoro salariato), contro le biotecnologie, lo Stato, l’imperialismo, il militarismo e le politiche razziste sulla migrazione, e in solidarietà a lotte di altre donne nel mondo, dimostrando di cogliere in un unico sguardo le intersezioni tra le diverse oppressioni. Soprattutto per noi sono un esempio di come sia possibile lottare contro lo Stato e i diretti responsabili delle sue violenze.

 

Selbstverlag                                     297 Seiten                   10,00 €

„Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus „

von Shoshana Zuboff
Aus dem Englischen von Bernhard Schmid

Gegen den Big-Other-Kapitalismus ist Big Brother harmlos.

Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir die neuen Formen sozialer Ungleichheit? Ist Widerstand ohnehin zwecklos?

Zuboff bewertet die soziale, politische, ökonomische und technologische Bedeutung der großen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein unmissverständliches Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind – Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung!

Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.

 

Campus                      727 Seiten                               29,95 €

Lesung: „Die Flamme der Revolution“ am 16.Januar 2019

Die Flamme der Revolution

Deutschland 1918/19

 

Lesung und Diskussion mit dem Autor Bernd Langer

 

Im Jahr 1919 entwickelt sich im Deutschen Reich ein Bürgerkrieg, der nicht als solcher in den Geschichtsbüchern verzeichnet ist. Wie kommt es dazu?

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 radikalisieren sich die sozialen Verhältnisse. Weil die SPD den Kriegskurs des Kaiserreiches mitträgt, spaltet sich die Partei und es entsteht die Unabhängige Sozialdemokratie. Auftrieb erhält die Antikriegsstimmung durch die Revolution in Russland 1917. Doch erst mit der militärischen Niederlage bricht das Kaiserreich 1918 zusammen, und ein Matrosenaufstand in Kiel wird zum Auslöser der Novemberrevolution.

Der zunächst friedliche Verlauf ist bald von blutigen Konfrontationen überschattet. Während die radikalen Kräfte die Sozialisierung der Industrie und die Räte-Republik wollen, verteidigen die SPD und andere bürgerliche Parteien die kapitalistischen Besitzverhältnisse mit Hilfe der Freikorps.

Detailreich und lebendig wird in diesem Buch die Geschichte jener Tage erzählt, die eine grundlegende politische Weichenstellung bedeuten. Denn die weltweite Spaltung in Kommunistische Parteien mit revolutionärem Anspruch einerseits und eine reformistische Sozialdemokratie andererseits sowie die verhängnisvolle Entwicklung am Vorabend des Faschismus sind ohne diese Ereignisse nicht zu begreifen.

 

Bernd Langer organisiert u.a.  historische Stadtspaziergänge durchs revolutionäre Berlin, wenn er nicht grade Bücher schreibt.

 

 

Mittwoch,16.Januar 2019

um 20:00 Uhr

Buchladen Schwarze Risse

Gneisenaustr. 2a/Mehringhof

Metro-Station Mehringdamm

 

Eintritt: frei!

Dimitris Koufontinas: Geboren am 17. November

Dimitris Koufontinas wurde 1958 im Tabakdorf Terpni bei Nigrita in Nordgriechenland geboren. 1972 zog seine Familie nach Athen und aus den Bauern wurden Industriearbeiter. Koufontinas besuchte das Gymnasium in Exarchia und studierte anschließend Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Athen. Sein politisches Bewusstsein erwachte im Aufstand am 17. November 1973, politisch aktiv wurde er in den Klassenkämpfen des Metapolitefsi, der Transformationsperiode nach dem Sturz der griechischen Obristendiktatur. 1977 bekam er Kontakt zu illegalen Organisationsstrukturen und ging 1985 als Mitglied der Revolutionären Organisation des 17. November in den Untergrund.

Nach der Festnahme mehrere Mitglieder tauchte er 2002 bewusst aus der Illegalität auf, um die Geschichte seiner Organisation und deren revolutionäre Ziele zu verteidigen. Das Schweigen und die Geständnisse anderer Organisationsmitglieder kritisierte er als würdelos. Mittlerweile sitzt er seit 16 Jahren im Hochsicherheitstrakt des Korydallos-Gefängnisses in Athen.

Dimitris Koufontinas ist heute nach wie vor politisch aktiv und hat mehrere Bücher ins Griechische übersetzt, etwa Wie Efeu an der Mauer der Tupamaros Eleuterio Fernandez Huidobro und Mauricio Rosencof.

Wer was wissen will über die Auseinandersetzungen in Guerillagruppen (nicht nur in Griechenland) über Fragen des Wohin? mit wem? und wie? ,sollte diese politische Biographie

auf jeden Fall lesen!

 

bahoe books                                         304 Seiten               15,00 €